„Wir müssen das Bollwerk erst mal bearbeiten“

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Im Jahr 2012 war Verteidiger Martin Stoll nach vier Jahren zum Karlsruher SC zurückgekehrt und schaffte mit der Mannschaft prompt den Aufstieg in die zweite Liga. Zuvor spielte er ein Jahr bei Dynamo Dresden – dem kommenden Gegner des KSC am Sonntag (13.30 Uhr). Stoll hofft nach seiner Verletzung auf eine baldige Rückkehr und zeigt sich als wahrer Dresden-Experte.

Martin, nach einem Mittelfußbruch arbeitest du weiter an deinem Comeback. Wie geht es dir?
Mir geht es mittlerweile wieder viel besser. Ich habe vor vier Tagen mit dem Lauftraining begonnen, was für mich ein großer Fortschritt ist, damit ich wieder Richtung Fußball gehen kann.

Wie sieht momentan dein Trainingsplan aus?
Ich verbringe die meiste Zeit im Trimedic-Rehazentrum in der Nordstadt. Fußball geht natürlich noch nicht. Das wird noch ein paar Wochen dauern, dann möchte ich wieder auf dem Rasen stehen.

Seit vier Spielen ist der KSC ohne Niederlage. Wie ist momentan die Stimmung in der Mannschaft?
Die ist natürlich gut, der sportliche Aspekt trägt seinen Teil dazu bei. Ich habe das Gefühl, die Mannschaft harmoniert sehr gut. Die letzten Ergebnisse und Leistungen müssen wir jetzt bestätigen.

Am Sonntag geht es nach der Länderspielpause gegen Dynamo Dresden – deinen ehemaligen Verein. Was verbindest du mit dieser Zeit?
Obwohl ich nur ein Jahr dort war, verbinde ich trotzdem eine sehr schöne Zeit mit Dresden. Wir hatten nach dem Aufstieg eine erfolgreiche Zweitligasaison gespielt. Ich war mit meiner ganzen Familie in Dresden und wir haben eine schöne Stadt kennengelernt. Sowohl sportlich als auch privat war es dort ein gutes Jahr. Ich freue mich sehr, dass nun der KSC gegen Dresden spielt. Das ist schon was Besonderes.

Nach nur einem Jahr in Dresden folgt der Wechsel zurück zum KSC. Warum hast du dich für Karlsruhe entschieden?
Weil hier einfach meine Wurzeln sind. Meine Frau und Kinder sind Karlsruher und ich habe hier meine längste Zeit als Fußballer verbracht. Das ist auch meine schönste Zeit gewesen. Klar war: Wenn ich in Dresden ein Angebot vom KSC bekomme, wechsle ich hierhin zurück. So kam es dann auch. Ich habe mich schnell für den KSC entschieden.

Nach einem eher durchwachsenen Saisonstart ist Dresden aktuell voll in Fahrt und hat die letzten fünf Spiele nicht verloren. Wie schätzt du die aktuelle Situation ein?
Dynamo ist ein sehr gefährlicher Gegner. Sie haben einen Lauf und ein positives Denken in der Mannschaft, der Fehlstart ist abgehakt. Die Offensivabteilung ist schnell unterwegs und hinten sind sie in ihrer Spielweise sehr aggressiv. Das wird unangenehm, aber auch wir haben uns gefestigt. Ich gehe davon aus, dass wir die Oberhand behalten werden.

Vor welchem Spieler müssen deine Kollegen in der Verteidigung aufpassen?
Da kann man die beiden Spitzen gleich nennen. Sowohl Mickael Poté als auch Zlatko Dedic sind wirklich sehr schnell. Poté ist sehr kopfballstark und hat eine enorme Sprungkraft. Manchmal sieht man ihn 70 Minuten gar nicht im Spiel, aber dann hat er eine entscheidende Aktion und ist da. Dedic ist ein Spieler mit viel Erfahrung, gerade im Strafraum provoziert er gerne mal. Er ist ein kaltschnäuziger Stürmer.

Wo ist beim Spiel gegen Dresden der Schlüssel zum Erfolg?
Dresden steht auswärts sehr tief. Sie warten ab und spielen auf Konter. Wir müssen das Bollwerk erst mal bearbeiten. Das kann zur Geduldsprobe werden. Wichtig ist ein langer Atem und nicht zu früh alles wollen. Geduld ist angesagt um die Dresdner zu knacken.

Dein Tipp für das Spiel?
Ich denke wir gewinnen knapp 1:0.

Das Gespräch führte Fabian Herbers.

 

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Match
Center
3:2