Thomalla: "Der KSC ist ein sehr familiärer Verein"

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Am Sonntag trifft der KSC auf den 1. FC Heidenheim 1846. Für Denis Thomalla wird das ein besonderes Spiel werden. Seit Januar dieses Jahres geht er für den FCH auf Torejagd. Groß geworden ist er aber in der Jugend KSC. Wir haben mit ihm über seinen Start in Liga zwei, seine Stationen im Ausland und seine Zeit als Jugendspieler beim KSC gesprochen.

Denis, du bist im Winter zum FCH gestoßen und hast in sechs Einsätzen schon zweimal getroffen, unter anderem zum 1:0 gegen St. Pauli (2:0) letzten Sonntag. Das kann man dann wohl "sofort einschlagen" nennen, oder?
Als Stürmer ist es immer schön, Tore zu schießen. Im neuen Verein dann auf Anhieb zu treffen, ist besonders schön. Dadurch tankt man nicht nur Selbstvertrauen, sondern kann auch innerhalb der Mannschaft ein gutes Bild von sich abgeben und so ihr Vertrauen gewinnen.

Winterneuzugänge haben bekanntlich nur sehr wenig Zeit, sich einzugewöhnen. Fühlst du dich schon richtig angekommen im Verein und in der Mannschaft?
Absolut. Die Mannschaft ist sehr homogen und besteht aus sehr guten und netten Jungs, die mich auch ganz schnell aufgenommen haben und mir es daher auch leicht gemacht haben, hier beim 1. FC Heidenheim 1846 anzukommen.

Du hast vor deinem Wechsel nach Heidenheim zwei Jahre im Ausland verbracht, zuerst in Ried, dann in Polen bei Lech Posen. Hattest du persönlich immer das Ziel vor Augen, früher oder später nach Deutschland zurückzukehren?
Definitiv. Ich hätte bereits nach meinem Jahr in Ried wieder nach Deutschland zurückkehren können, habe mich dann aber dazu entschieden, ein weiteres Jahr im Ausland zu verbringen, weil mir die Zeit in Österreich sehr gutgetan hat. Zumal das Angebot von Lech Posen sehr verlockend war, weil ich dort in der Champions-League-Qualifikation und in der Gruppenphase der Europa League spielen konnte. Aber dennoch war es mein Ziel und Wunsch, nach Deutschland zurückzukehren, weil ich auch wollte, dass mein Kind hier zur Welt kommt und aufwächst.

Du hast in jungen Jahren schon einige Stationen hinter dir. Hat dir das geholfen, als Profi noch früher und schneller zu reifen?
Auf jeden Fall. Man nimmt bei jedem Verein immer etwas mit, sammelt Erfahrung und erlebt wie jeder Spieler Höhen und Tiefen. Wenn man dann daraus die richtigen Schlüsse zieht und lernt, macht einen das als Fußballer und Mensch nur noch stärker.

Du bist aktuell bis Saisonende von Lech Posen an den FCH ausgeliehen. Nach deinen bisherigen Leistungen müssten die Verantwortlichen dort eigentlich alles daran setzen, dich auch fest zu verpflichten, oder?
Ich würde mich auf jeden Fall darüber freuen, aber ich blicke jetzt auch nicht allzu weit voraus. Ich konzentriere mich erst einmal nur auf den 1. FC Heidenheim 1846, möchte hier weiter gute Leistungen bringen und denke von Spiel zu Spiel. Die Verantwortlichen beim FCH werden dann letztlich entscheiden, ob es für mich hier weitergeht.

Groß geworden als Fußballer bist du in der Jugend des KSC. Als gebürtiger Pforzheimer bist du ja auch ein Kind der Region. Fühlst du dich noch verbunden mit dem KSC?
Schon, weil ich einfach auch eine schöne Zeit als Jugendspieler dort hatte. Der KSC ist ein sehr familiärer Verein und ich habe es wirklich gemocht, dort ein Teil gewesen zu sein. Deshalb ist mir der Club auch ans Herz gewachsen, ohne jetzt aber ein wirklicher "Fan" zu sein.

Hast du persönlich noch Verbindungen zum Club und der Stadt?
Zum Club selbst habe ich zwar keinen wirklichen Kontakt mehr, aber ich bin gemeinsam mit meiner Frau des Öfteren in Karlsruhe, um dort Freunde und Bekannte zu besuchen.

Jetzt triffst du am Sonntag im Trikot des FCH auf den KSC. Ist das für dich ein besonderes Spiel?
Ich freue mich tierisch auf die Partie und darauf, mal wieder im Wildpark zu sein. Als Jugendspieler hatten wir nur sehr selten die Möglichkeit, im Stadion aufzulaufen. Aber ich kenne den Wildpark noch sehr gut durch meine Zeit als Balljunge.

Tabellarisch befinden sich die Clubs zurzeit auf Augenhöhe - der FCH mit 35 Zählern auf Platz sieben, der KSC mit 34 direkt dahinter. Das Hinspiel endete 1:1, mit dem Ausgleich für den KSC in der Nachspielzeit. Wird das Rückspiel wieder eine enge Angelegenheit?
Ich glaube schon. Beide Mannschaften spielen einen offensiven Fußball und es wird daher hoffentlich auch ein attraktives Spiel für die Zuschauer werden. Hinzu kommt, dass die beiden Städte nicht weit entfernt voneinander liegen - deshalb kann man vielleicht auch von einem kleinen Derby sprechen.

Welche Stärken, die für euch am Sonntag gefährlich werden könnten, habt ihr beim KSC ausgemacht?
Der KSC hat gute Offensivspieler in seinen Reihen, vor allem auf den Außenbahnen. Auch wenn Manuel Torres aktuell verletzt ist, können Spieler wie Hiroki Yamada immer für Gefahr sorgen. Aber natürlich müssen wir generell auf allen Positionen aufpassen und wachsam sein.

Das Interview führte Amin Mir Falah



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