Stoppelkamp: "Der KSC ist ein Verein mit großer Tradition"

Profis

Seit knapp zwei Monaten schnürt Moritz Stoppelkamp seine Fußballschuhe für den KSC. Vergangenen Sonntag feierte der gebürtige Duisburger sein Pflichtspieldebüt im KSC-Dress – am Samstag steht für ihn die Heimpremiere im Wildpark bevor. Im Interview mit ksc.de spricht der Neuzugang unter anderem über seine ersten Wochen im Verein, seine Rolle im Team und den Heimauftakt gegen Bochum.

Moritz, zum Saisonauftakt gab es ein torloses Remis in Bielefeld. Wie ordnest du den Punktgewinn ein?
Wir hatten uns natürlich vorgenommen, zu gewinnen, mussten uns dann schlussendlich aber mit einem Punkt begnügen. Die richtigen Ansätze im spielerischen Bereich waren da. Wir hatten teilweise sehr hohe Ballbesitzzahlen, was nicht jeder Auswärtsmannschaft gelingt. Wir standen defensiv kompakt und haben die Bielefelder mit wenigen Ausnahmen nicht zu Chancen kommen lassen. Was wir uns vorwerfen müssen, ist die Tatsache, dass wir im Spiel nach vorn im letzten Drittel nicht konsequent genug waren. Daran haben wir diese Woche im Training gearbeitet.

Du bist nun knappe zwei Monate im Verein. Wie hast du die erste Zeit erlebt?
Ich wurde vom Verein und den Kollegen in der Mannschaft fantastisch aufgenommen. Das hat es mir einfach gemacht, mich hier von Beginn an sehr wohl zu fühlen. Auch die Stadt habe ich schon ein bisschen kennen lernen können. Ich habe viele schöne Ecken gesehen, aber auch sehr, sehr viele Baustellen (lacht).

Du warst auf dem Transfermarkt heiß umworben und hast dich letztlich für den KSC entscheiden. Was waren die ausschlaggebenden Gründe?
Ausschlaggebend waren im Endeffekt die Gespräche mit den Verantwortlichen. Tomas Oral und Jens Todt haben mir aufgezeigt, welche Rolle sie mir in der Mannschaft zutrauen und haben mich davon überzeugt, dass ein Wechsel zum KSC für mich der richtige Schritt ist. Darüber hinaus ist der KSC nicht irgendein x-beliebiger Verein in der 2. Liga, sondern ein Verein mit großer Tradition.

Man munkelt, ein gewisser Lars Stindl habe bei deinem Wechsel auch seine Finger im Spiel gehabt...

Das stimmt. Lars ist einer meiner engsten Freunde. Nach den Gesprächen mit dem Verein habe ich mich bei Lars erkundigt und mir meinen positiven Eindruck, den ich bei den Gesprächen gewonnen habe, von ihm quasi „bestätigen“ lassen.

Du bist als Neuzugang in den Mannschaftsrat gewählt worden. Siehst du dich selbst in einer Führungsrolle innerhalb des Teams?
Aufgrund meines Alters und meiner Erfahrung, die ich in der 1. und 2. Liga sammeln durfte, ist für mich klar, dass ich eine gewisse Führungsrolle innerhalb der Mannschaft zu übernehmen habe. Das erwarten nicht nur die Verantwortlichen, das erwarte ich auch selbst von mir. Wichtig ist vor allem, dass ich auf dem Platz vorweg gehe – und zwar in erster Linie durch gute Leistung. Ich bin nicht der Typ „Lautsprecher“, der auf dem Platz oder in der Kabine herumbrüllt, aber ich bin mir meiner Rolle bewusst und bringe meine Meinung und meine Erfahrung innerhalb der Mannschat gerne ein.
 
Auf dem Platz bist du im offensiven Mittefeld heimisch. Tomas Oral hat dich bislang als Linksaußen aufgestellt. Fühlst du dich dort am wohlsten?

Als Spieler hat man grundsäztlich immer der Entscheidung des Trainers zu folgen. Der Trainer stellt uns dort auf, wo er uns am wertvollsten für die Mannschaft hält. Das ist bei mir nicht anders. Ich sehe mich in erster Linie als offensiven Mittelfeldspieler, der im Prinzip auf allen Position im vorderen Bereich spielen kann. Grundsätzlich fühle ich mich aber schon auf Linksaußen am wohlsten – dort habe ich das Spielfeld vor mir und kann mit dem Ball am rechten Fuß nach innen ziehen.

Du hast vor zwei Jahren Bundesligageschichte geschrieben, als du damals im Trikot des SC Paderborn im Heimspiel gegen Hannover ein Tor aus 83 Metern erzielt hast. Begleitet dich dieses Rekordtor heute noch?

Ab und zu kommt die Erinnerung daran kurz mal wieder hoch. Es war das bisherige Highlight meiner Karriere. So ein Tor schießt man nicht jeden Tag (lacht).  Aber es ist nicht so, dass ich mir den Treffer tagtäglich anschaue. Ich konzentriere mich lieber auf das Hier und Jetzt und auf die Zukunft beim KSC.

Am Samstag steht für dich deine Heimpremiere im Wildpark an. Wie groß ist die Vorfreude?
Es ist immer etwas Besonderes, wenn man als neuer Spieler seine Heimpremiere feiert. Ich freue mich tierisch darauf, am Samstag dann zum ersten Mal als KSC-Spieler im Wildpark aufzulaufen. Ich hoffe auf eine Super-Stimmung auf den Rängen und darauf, dass die Fans uns nach vorne peitschen, damit wir nach dem Schlusspfiff mit ihnen feiern können.

Ylli Sallahi wird gelb-rot-gesperrt fehlen. Du wirst also einen neuen Partner auf der linken Seite bekommen. Inwiefern hat das Einfluss auf dein Spiel?  
Auf mein persönliches Spiel hat das keinen großen Einfluss. Wer auch immer Ylli am Samstag in der Startelf ersetzen wird, wird seinen Job zu einhundert Prozent und mit aller Leidenschaft erledigen – davon bin ich überzeugt. Und gemeinsam werden wir auf der linken Seite für Betrieb sorgen.

Im letzten Jahr hat der VfL Bochum lange Zeit um die vorderen Plätze mitgespielt. Wie schätzt du die Mannschaft in diesem Jahr ein?
Mit Simon Terodde haben sie ihren erfolgreichsten Torjäger und eine wichtige Säule der Mannschaft verloren. Einen 25-Tore-Stürmer zu ersetzen, ist keine leichte Aufgabe. Sie hatten ähnlich wie wir einen kleinen Umbruch im Kader, daher ist es schwierig, sie zu Saisonbeginn richtig einzuschätzen. Uns erwartet auf jeden Fall ein harter Gegner, aber wir schauen in erster Linie auf uns und unsere eigenen Stärken.

Was wird nötig sein, um den Heimsieg einzufahren?

Wichtig wird sein, dass wir eine gute Grundordnung haben und kompakt stehen. Wir dürfen die Bochumer nicht zur Entfaltung kommen lassen und müssen das Spiel selbst in die Hand nehmen und kontrollieren. Am allerwichtigsten wird es sein, dass wir die Konsequenz im letzten Angriffsdrittel, die wir letzte Woche gegen Bielefeld noch haben vermissen lassen, am Samstag an den Tag legen.

Das Gespräch führte Amin Mir Falah


Match
Center
- : -