Sechstes Testspiel

Sechstes Testspiel: Niederlage gegen Zenit St. Petersburg

Profis

In Testspiel Nummer sechs der diesjährigen Saisonvorbereitung traf der KSC in St. Johann auf den wohl stärksten Gegner. Der russische Meister und Champions League-Teilnehmer Zenit St. Petersburg überzeugte mit einer sehr hohen spielerischen Qualität und verlangte den Blau-Weißen alles ab.

Christian Eichners Taktik:

Der Sulzfelder entschied sich für eine 4-3-3-Formation mit einer klassischen Doppelsechs bestehend aus Wanitzek und Gondorf. Choi lief auf der Zehnerposition auf, verstärkte aber immer wieder auch die Außenpositionen. Die Außenverteidiger Heise und Jung waren gegen den offensiv enorm durchschlagskräftigen Gegner dazu gezwungen etwas defensiver als in der Vergangenheit zu agieren.

Das Spiel in der Zusammenfassung:

Zum Beginn der Partie hatte die russische Mannschaft mehr Spielanteile. In der Offensive suchte man den Brasilianer Malcom, der durch seine schnellen Finten am Ball auffiel. Heise machte seinen Job dabei gut, den Flügelspieler in den Anfangsminuten in Schach zu halten.
In der 12. Spielminute zeigte Malcom dann aber, wieso er schon für den großen FC Barcelona auflief. Die Nummer acht von Zenit zog von der rechten Seite ins Zentrum. Dort chippte er den Ball auf Mittelstürmer Azmoun, welcher das Leder links an Schlussmann Gersbeck vorbei ins Tor bugsierte. Kurz darauf erspielten sich die Sankt Petersburger die nächste aussichtsreiche Situation. Der Ex-Hamburger Douglas Santos versuchte sich mit einem gefühlvollen Abschluss vom linken Strafraumeck an Gersbeck. Der Schuss verfehlte den rechten Pfosten nur denkbar knapp (15.).
Nach dem frühen Rückstand musste sich Eichners Team wieder ordnen und Ruhe in das Karlsruher Spiel bringen. Im Aufbau ließ sich Kapitän Gondorf dabei bis in die Viererkette zurückfallen, um von dort den Ball zu verteilen. Die nächste Großchance gehörte aber trotzdem den Russen. Nur Zentimeter vor der Grundlinie schoss Topstürmer Azmoun auf das leere KSC-Tor, da Gersbeck herauskam, um den Angreifer zu stellen. Genau wie der vorherige Abschluss seines Teamkameraden ging das Spielgerät knapp am rechten Pfosten vorbei ins Aus (23.).
Die erste KSC-Aktion ereignete sich dann in der 25. Minute, als Robin Bormuth eine Flanke in den russischen Sechzehner trotz einer akrobatischen Fallrückziehereinlage nicht auf Kerzakhovs Kasten bringen konnte. Doch die Badener ließen nicht nach und kamen nur wenige Momente später zu einer brandgefährlichen Chance durch einen Abschluss Wanitzeks. Ein russischer Verteidiger konnte jedoch retten, indem er sich in die Schussbahn schmiss. Choi schnappte sich den Abpraller, aber bevor er auf das Tor ziehen konnte, ging er durch Kontakt von Wendel zu Boden. Die Pfeife des Unparteiischen blieb stumm (27.).
Die Partie nahm immer weiter an Tempo auf, so dass in der 33. Spielminute nach einem missglückten Klärungsversuch von Robin Bormuth die Russen schnell reagierten und eine Flanke auf den im Fünfmeterraum lauernden Azmoun schlugen. Sein Kopfball flog knapp über das Karlsruher Gebälk.
Sechs Minuten später machte es der Iraner nach Zuspiel von Malcom dann besser. Den Pass in seinen Lauf schoss er, ohne zu zögern auf das KSC-Tor. Marius Gersbeck blieb bei dem gezielten Abschluss chancenlos und konnte nicht mehr tun als den Ball zum 0:2 wieder aus den Maschen zu holen. Mit diesem Ergebnis ging es dann auch in die Halbzeitpause.

Die Anfangsphase der zweiten Halbzeit gehörte den Badenern. Über Kyoung-Rok Choi kam der KSC zur ersten gefährlichen Situation seit Wiederanpfiff. Sein Schuss aus 20 Metern Torentfernung konnte Kerzakhov allerdings zur Seite klären, von wo aus die russische Verteidigung klärte (47.).
Der KSC zeigte Moral und erarbeitete sich weitere Chancen. In der Abwehr beginnend kombinierten sich Christian Eichners Spieler elegant durch die gegnerischen Reihen. Abschluss fand das Zusammenspiel im russischen Strafraum bei Marvin Wanitzek, der nur mit einem Foulspiel an einem Torschuss gehindert werden konnte. Der Schiedsrichter zeigte sofort auf den Punkt und Kapitän Gondorf schnappte sich den Ball, um anzutreten. Nach einem kurzen Anlauf verwandelte Gondorf zentral unter die Latte zum verdienten Anschlusstreffer (52.). Die vermeintliche Antwort auf das Karlsruher Tor ließ nicht lange auf sich warten. Zweimal kam Zenit brandgefährlich vor Gersbecks Kasten und beide Male war der Berliner zur Stelle und vereitelte die Situationen mit spektakulären Paraden.
Sein Torwartkollege auf der Gegenseite konnte sich dann ebenfalls auszeichnen, als Cueto in der 68. Minute von der linken Seite mit einer flachen Flanke den im Zentrum heranstürmenden Wanitzek suchte. Keeper Kerzakhov machte die entscheidenden Schritte aus seinem Kasten heraus und angelte sich den Ball vor dem gebürtigen Bruchsaler.
Zehn Minuten vor Schluss setzte der frisch eingewechselte Kuznetsov zum Dribbling an und trennte den Ball erst wieder kurz vor Marius Gersbeck von seinem Fuß. Mit einem geschickten Schuss versenkte er die Kugel am Torwart vorbei im Netz zum 1:3 aus Karlsruher Sicht (80.).
In der Schlussphase konnte das hohe Tempo, dass das gesamte Spiel über herrschte, nicht mehr gehalten werden und die Partie verflachte bis zum Abpfiff.

Fazit:

Der zweite Treffer fiel zu einem, wie man so schön sagt „psychologisch ungünstigen Zeitpunkt“. Der KSC hatte nach dem frühen Rückstand eigentlich wieder gut ins Spiel gefunden und sich hochkarätige Chancen erarbeitet. Die Russen konnten diese jedoch immer geschickt verteidigen oder hatten das nötige Quäntchen Glück. Die Kontermöglichkeiten, die sich aus den vergebenen Chancen ergaben, spielte Zenit mit ihren wieselflinken und technisch hoch versierten Außenspielern gut aus.
Eichners Halbzeitansprache schien dann einen guten Effekt auf seine Mannschaft zu haben, denn der KSC kam sehr wach und willensstark aus der Kabine. Mit dem Anschlusstreffer konnte man die solide Leistung dann belohnen. Schlussendlich wurde die individuelle Klasse der europäischen Spitzenmannschaft jedoch deutlich, weswegen der Sieg für Zenit in Ordnung geht. Trotz dessen kann man einige positive Eindrücke aus dem Härtetest mitnehmen und den Blick nun weiter auf die kommenden Aufgaben legen.

 

Aufstellung:

KSC: Gersbeck - Jung, Bormuth, Kobald, Heise - Gondorf, Wanitzek, Choi – Cueto (71. Kother), Hofmann, Batmaz (71. Kaufmann)

Zenit St. Petersburg: Kerzakhov - Santos, Sutormin, Rakitskiy, Chistyakov – Wendel (78. Kuznetsov), Kuzyaev - Mostovoy, Driussi, Malcom - Azmoun
 

Tore:

Gondorf (52.) | Azmoun (12., 39.), Kuznetsov (80.)


Match
Center
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