Sallahi: „Wird Zeit, dass es endlich losgeht“

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Knapp zwei Monate Vorbereitung liegen hinter Ylli Sallahi und seinen Teamkollegen. Der Linksverteidiger hat die Zeit intensiv dazu genutzt, im körperlichen und taktischen Bereich an sich zu arbeiten. Im Interview spricht der Österreicher über die kräftezehrende Vorbereitung, das Testspiel gegen West Ham in seinem Heimatort, den neuen Chefcoach und den Saisonauftakt am Sonntag in Bielefeld.

Ylli, nach knapp zwei Monaten Vorbereitungen – wie groß ist die Vorfreude auf den Saisonstart?
Ich freue mich tierisch auf Sonntag. Nach der langen Vorbereitung wird es einfach Zeit, dass es jetzt losgeht. Wir haben uns intensiv auf die neue Saison vorbereitet und wollen nun endlich loslegen und sehen, wo wir als Mannschaft stehen.

In dieser Vorbereitung standen für euch gleich zwei Trainingslager auf dem Programm. Wie groß war die Herausforderung für Körper und Geist?
Die kurze Pause nach dem Lauftrainingslager hat uns allen sehr gutgetan. Auf dem Schliffkopf haben wir fast immer dreimal am Tag trainiert. Ein reines Lauftrainingslager zu absolvieren und ohne Ball zu trainieren, war für uns alle etwas Neues. Es war sehr anstrengend und herausfordernd, aber gleichzeitig auch eine interessante Erfahrung. Und am Ende wird sich die harte Arbeit in der neuen Saison auszahlen – davon bin ich überzeugt.

Im zweiten Trainingslager in Flachau war das geliebte Spielgerät wieder mit dabei. Wie würdest du die zehn Tage dort zusammenfassen?
Es war auf jeden Fall schön, den Ball im Training wieder dabeizuhaben. Mit dem Ball zu trainieren, ist für uns Fußballer immer das Schönste. Die gesamte Truppe hat in Flachau hart gearbeitet und ich denke, wir haben uns dort als Mannschaft gefunden und eingespielt. Insgesamt war das ein ziemliches rundes Trainingslager und eine Super-Vorbereitung auf die neue Runde.

Woran hast du individuell am meisten gearbeitet?
Ich habe hart an meiner Fitness gearbeitet und köperlich zugelegt. Das spüre ich nach der Vorbereitung deutlich. Darüber hinaus habe ich aber auch an meinem taktischen Verhalten auf dem Platz gefeilt. Sprich, wo ich zu stehen habe, wann ich aufrücke und attackiere oder wie ich mich als Teil der Viererkette zu verhalten habe. Damit habe ich mich so intensiv beschäftigt wie noch nie in meiner Karriere.

Etwas Besonderes muss für dich das Testspiel gegen West Ham United in deinem Heimatort Kapfenberg gewesen sein. Wie hast du das erlebt?
Das Spiel selbst werde ich zwar nicht allzu positiv in Erinnerung behalten, weil ich bereits nach zehn Minuten mit Problemen am Syndesmoseband vom Platz musste. Aber natürlich war es schön, mal wieder in der Heimat aufzulaufen. Meine Eltern leben noch immer in Kapfenberg und viele meiner Verwandten in der Nähe. Dass sie alle bei dem Spiel vor Ort waren, hat mich tierisch gefreut.

Die letzten beiden Testspiele gegen West Ham und Derby habt ihr verloren. Wie sind die Spiele und Ergebnisse einzuordnen?
Ergebnisse sind zwar nicht unwichtig, aber sie sagen, gerade in der Vorbereitung, nicht zwingend etwas aus. Es ist natürlich immer schön, wenn man es schafft, gegen namhafte Gegner wie West Ham United zu gewinnen, aber in der Vorbereitung geht es in erster Linie darum, sich als Mannschaft zu finden. Wichtig ist, dass wir dann die Ergebnisse einfahren, wenn die Punkte verteilt werden.

Mit Tomas Oral hat ein neuer Chefcoach das Zepter im Wildpark übernommen. Wie hast du ihn und seine Arbeit in den ersten Wochen  wahrgenommen?
Grundsätzlich ist schon zu bemerken, dass der neue Trainer eine etwas andere Philosophie verfolgt. Das merke ich auch an den Anweisungen, die er mir persönlich und uns als Mannschaft gibt. Wir agieren unter ihm ein bisschen offensiver, aber er legt gleichzeitig großen Wert darauf, dass wir die Abwehrarbeit dabei nicht vernachlässigen. Ansonsten kann er ganz schnell richtig sauer werden.

Unter einem neuen Trainer werden die Karten neu gemischt. Wie zuversichtlich bist du, dass du am Sonntag in der Startelf stehst?
Am Ende entscheidet natürlich der Trainer, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass mir der Trainer am Sonntag das Vertrauen schenkt. Ich habe, wie ich finde, in der Vorbereitung gut und fleißig trainiert. Ich habe in jeder Einheit und in allen Testspielen mein Bestes gegeben und hoffe, dass ich den Trainer von mir überzeugt habe.

Welche Ziele habt ihr euch als Mannschaft für die neue Runde gesteckt?
Ich glaube, die 2. Liga ist in diesem Jahr so stark besetzt wie noch nie. Deshalb ist es schwierig, da vorab konkrete Ziele zu formulieren. Zumal wir vor dem ersten Saisonspiel noch gar nicht wissen können, wo wir als Mannschaft stehen.  Solange wir noch kein einziges Pflichtspiel bestritten haben, sollten wir mit Prognosen vorsichtig sein. Die ersten Spiele werden zeigen, wohin die Reise führt.

Die Saison beginnt für euch mit einem Gastspiel in Bielefeld. Was für ein Spiel erwartest du zum Auftakt?
Uns erwartet auf jeden Fall ein schwieriger Gegner und eine heiße Stimmung. Im Stadion dort herrscht immer eine besondere Atmosphäre. Wir werden also direkt zum Saisonauftakt gefordert sein. Die Bielefelder werden uns alles abverlangen. Für uns wird es darauf ankommen, von Beginn an dagegenzuhalten.

Was wird nötig sein, um mit Punkten in die neue Saison zu starten?
Noch haben wir bis zum Anpfiff ein paar Trainingseinheiten – die wird der Trainer nutzen, um uns optimal auf den Gegner einzustellen. Das allerwichtigste ist, dass wir die Zweikämpfte mit der nötigen Aggressivität angehen. Die Bielefelder haben ihre Stärken vor allem auf den Außenposition, dort müssen wir also hellwach sein und dürfen sie nicht durchkommen lassen. Vorne müssen wir dann konsequent sein und die Chancen, die sich uns bieten, eiskalt nutzen.

Das Interview führte Amin Mir Falah

(Bild: GES Sportfoto)


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