Peitz: "In Frankfurt ist immer ein Auswärts-Heimspiel"

Profis

Mit seiner Erfahrung ist Dominic Peitz ein wichtiger Spieler des KSC und Anker für die jungen Talente im Kader. Mit uns hat der "Peitzer" im Interview über das Pokalaus, Barry und co. sowie das nächste Ligaspiel gesprochen.

Dominic, es war ein wildes Pokalspiel in Reutlingen mit drei Roten Karten und drei Elfmetern. Wie hast du den Abend durchlebt?
Es war natürlich nicht leicht und alles emotional. Ich ärgere mich natürlich über das Spiel, egal ob auf der Bank oder dem Platz. Es fängt mit der roten Karte schon schlecht an. Und in zwei Mann Unterzahl hatten wir mehr Chancen als mit elf Mann. Aber wir haben den Ausgleich nicht gemacht. Es ist also wirklich alles zusammen gekommen. Am Schluss haben wir, glaube ich, mit vier Stürmern gespielt.

Ärgert es dich, dass die Mannschaft trotz doppelter Unterzahl nur den Anschluss geschafft hat? Schließlich waren ja weitere Chancen da und Jimmys Abseits-Treffer war eigentlich regulär…
Das ist schon unglücklich, aber Fehlentscheidungen gehören zum Fußball dazu. Wir hatten ja auch noch weitere Chancen, aus denen wir auch kein Tor gemacht haben.

Wie habt ihr in der Mannschaft das Spiel aufgearbeitet?
Wir haben gegen einen unterklassigen Verein verloren und das darf nicht passieren. Uns ist klar, dass das nicht zu entschuldigen ist und wir haben das aufgearbeitet. Wir nehmen die richtigen Informationen aus dem Spiel mit und wollen in der Liga jetzt punkten.

Dimitris Diamantakos ist vor ein paar Tagen vom KSC ausgeliehen worden. Welchen ersten Eindruck hat er auf euch gemacht?

Er war leider noch gar nicht viel da, weil ihm ja die Mandeln herausgenommen wurden. Bei zwei Trainingseinheiten war er aber anwesend und hat zugeschaut. Ich bin zuversichtlich, dass er zu uns passt. Mir ging es übrigens recht ähnlich, als ich zum KSC kam, da hatte ich zu Beginn eine Blinddarm-OP. Er soll jetzt gut genesen und dann hoffe ich, dass wir mit seinen Toren die Spiele gewinnen.

Die Mannschaft wurde im Sommer verjüngt: Boubacar Barry hat im rechten Mittelfeld gespielt, auch Marvin Mehlem und Matthias Bader sind Perspektivspieler. Wie machen sich die jungen Wilden?
Beim KSC ist wirklich eine hohe Durchlässigkeit und hier bekommen viele junge Spieler ihre Chance. Die Jungs haben Talent, aber das Wichtigste ist natürlich die Erfahrung. Die kann man nur sammeln, wenn man spielt und das Schöne ist, dass der KSC den jungen Spielern das ermöglicht. Da reicht ein Blick auf Jonas Meffert, der noch so jung ist und eine tolle Entwicklung genommen hat. Die neuen Jungs sind alle Talente und sie werden hier in Karlsruhe ihren Weg machen.

Bereits am Freitag reist der KSC nach Frankfurt zum FSV. Die letzten beiden Partien dort konntet Ihr gewinnen. Ist das ein gutes Pflaster für den ersten Saisonsieg?
Das Schöne in Frankfurt ist immer, dass es ein Auswärts-Heimspiel ist, weil so viele Fans aus Karlsruhe mitreisen. Uns motiviert das extrem und so hat es die letzten zwei Jahre wunderbar geklappt. Ich hoffe natürlich darauf, dass es diese Saison wieder so ist.

Vor zwei Jahren hast du dort den 1:0-Siegtreffer erzielt und ihr habt Geduld bewiesen. Ist das auch eine Tugend, die jetzt ganz wichtig ist?
Umso mehr. Schnell wird gesagt, dass wir nach Ausreden suchen, aber es sind keine Ausreden. Es geht jetzt weiter, auch nach drei Niederlagen. Wir sollten das große Ganze nicht vergessen. Nach drei so tollen Jahren ist nun jetzt eine schwächere Phase dabei, die Gründe sind vielschichtig. Aber wir werden da jetzt Ruhe bewahren und werden genau an das anknüpfen, was uns in den letzten Spielzeiten ausgemacht hat.

Der Blick geht also nach vorne: Warum platzt gegen Frankfurt der Knoten?
Uns haben immer die Kompaktheit und die mannschaftliche Geschlossenheit stark gemacht. Ich glaube, wir können uns darauf fokussieren und der Erfolg wird wiederkommen, weil er die logische Konsequenz ist, wenn du Tugenden wie Fleiß und Bereitschaft an den Tag legst.

Das Interview führte Fabian Herbers


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