MGV 2017

Ordentliche Mitgliederversammlung: KSC legt Bilanz vor

Club von David Ruf

Im Rahmen der ordentlichen Mitgliederversammlung hat das KSC-Präsidium am Donnerstagabend in der Neureuter Badnerlandhalle die Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahres 2016/17 vorgelegt.

Der Konzernabschluss, er umfasst den KSC zusammen mit der Tochtergesellschaft KSC-Marketing GmbH, weist einen Fehlbetrag in Höhe von 109.000 Euro aus. Ursprünglich war ein Verlust in Höhe von 111.000 Euro geplant. Das negative Kapital des Vereins belief sich damit zum 30. Juni dieses Jahres auf 2,5 Millionen Euro.

Bedingt durch den Abstieg in die 3. Liga muss der Verein bei den Einnahmen aus den Fernsehgeldern einen Verlust von rund zehn Millionen Euro hinnehmen. „Das ist am Ende ein existenzbedrohender Absturz für einen Verein wie den KSC und letztlich ein Systemfehler des Fußballs“, sagte Geschäftsführer Helmut Sandrock im Rahmen seines Finanzberichts. „Der Abstieg als solcher ist ja schon schlimm genug, aber die Gefahr, dass daraufhin Traditionsvereine aus finanziellen Gründen ganz von der Bildfläche verschwinden, ist groß. Ohne externe Hilfe ist dies nicht zu bewältigen“, stieß Präsident Ingo Wellenreuther ins selbe Horn.

Für das laufende Geschäftsjahr hat der KSC gegenüber dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) sowohl im März also auch im Mai Planungen eingereicht. Die Planung vom Mai, sie sieht einen Verlust in Höhe von 1,8 Millionen Euro vor, wird aktuell überarbeitet, um gegenüber dem DFB Ende Oktober eine aktuelle Version abgeben zu können. „Bezüglich der konkreten Zahlen werden wir demnächst etwas schlauer sein. Wir wissen aber bereits heute, dass es zu Abweichungen bei den Aufwendungen kommen wird durch den Trainerwechsel und aufgrund der Tatsache, dass etwas weniger Zuschauer zu den Heimspielen gekommen sind als geplant“, sagte Sandrock.

Auch wir im Präsidium haben Fehler gemacht

Ingo Wellenreuther


Jahresberichte: Präsidium gesteht Fehler ein
Mit Blick auf das Geschäftsjahr 2016/17 und den Abstieg in die 3. Liga erklärte Wellenreuther beim Jahresbericht des Präsidiums, dass der ganze Saisonverlauf und der bittere Abstieg in die 3. Liga für alle im Verein eine bittere Enttäuschung gewesen sei. „In der Saison 2016/17 und schon davor sind viele Fehler gemacht und falsche Entscheidungen getroffen worden. Dies gilt auch für uns als Präsidium, die wir die Gesamtverantwortung tragen. Und weil das so ist, möchte ich mich, auch stellvertretend für meine beiden Kollegen Günter Pilarsky und Holger Siegmund-Schultze bei Ihnen, unseren Mitgliedern, entschuldigen, dass wir das nicht verhindern konnten.“

„Wir müssen offen und ehrlich mit dem Geschehenen umgehen, um etwas Neues, Erfolgreiches auf den Weg zu bringen. Der Abstieg war verdient, ohne Wenn und Aber und ich trage daran eine Mitschuld“, sagte der seit 1. Dezember amtierende Sportdirektor Oliver Kreuzer im Rahmen seines Berichts. Die positive Entwicklung der aktuellen Mannschaft werde sich unter dem neuen Cheftrainer Alois Schwartz fortsetzen, zeigte sich Kreuzer sicher. „Ich glaube weiterhin fest an dieses Team."

Der Verwaltungsratsvorsitzende Michael Steidl lobte in seinem Bericht die durch die Verantwortlichen geübte Selbstkritik. „Selten war eine KSC-Mitgliederversammlung derart davon geprägt.“ Gleichzeitig betonte Steidl, dass sich sein Gremium bewusst aus der Öffentlichkeit heraushalte. „Dennoch können Sie sicher sein, dass wir vor dem Präsidium in internen Sitzungen keineswegs erstarren. Im Gegenteil, dort wird auch mal Klartext geredet. Am Ende sollte man aber immer gemeinsam in eine Richtung marschieren.“ Nach den Jahresberichten wurde das Präsidium auf Antrag des Verwaltungsratsvorsitzenden bei wenigen Gegenstimmen entlastet.

Projekt Stadion-Neubau schreitet voran
Das wichtigste KSC-Projekt, der Neubau des Wildparkstadions, schreitet trotz des Abstiegs weiter voran. „Der Abstieg hat keinerlei Auswirkungen auf das Vorhaben. Es geht um ein Projekt für die nächsten 30 bis 40 Jahre. Das hängt nicht von der jeweiligen sportlichen Situation in einem Jahr ab. Die Stadt Karlsruhe als Bauherr sieht das genauso“, so Wellenreuther.

Der KSC habe für das Projekt eine eigene Stadionbetriebsgesellschaft gegründet, berichtete der Präsident den 478 anwesenden Mitgliedern. Derzeit läuft das Vergabeverfahren, die Bieter überarbeiten derzeit ihr Angebot. Der Zuschlag soll Anfang des kommenden Jahres vergeben werden, spätestens nach dem Ende der laufenden Saison sollen im Wildpark die Bagger rollen. Die Fertigstellung des Stadions ist für Mitte bis Ende 2020 geplant.

60 Mitglieder geehrt – Pilarsky zum Ehrenmitglied ernannt
Zu Beginn der Versammlung nahmen Wellenreuther und der Vorsitzende des Vereinsrats, Uli Lange, die Ehrung von insgesamt 60 Mitgliedern vor. Geehrt wurden die Anwesenden für 25, 40, 50 und 60 Jahre Mitgliedschaft. Geehrt wurden zudem Heinz Götz, Kurt Sommerlatt und Edmund Tröndle für 70 Jahre Mitgliedschaft sowie Karl-Heinz Durst wurde für 80 Jahre Mitgliedschaft.

Aufgrund seiner besonderen Verdienste um den KSC wurde Vizepräsident Günter Pilarsky im Rahmen der Ehrungen zum Ehrenmitglied ernannt.


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