Nazarov: "Werden am Montag alles raushauen"

Profis

Auf der Rückreise vom Relegations-Hinspiel nach Karlsruhe haben wir im Zug mit KSC-Mittelfeldmann Dimitrij Nazarov über die beiden Relegationsspiele gegen den Hamburger SV, die Euphorie in Karlsruhe und seinen Bart gesprochen.

Dimi, wie ist die Stimmung in der Mannschaft nach dem 1:1 in Hamburg?
Mit dem Unentschieden können wir gut leben, entsprechend gut ist auch die Stimmung im Team. Natürlich ist es aber auch ärgerlich, dass wir noch den Ausgleich kassiert haben. Wenn man den Spielverlauf und unsere Chancen betrachtet, hätten wir klar als Sieger vom Platz gehen müssen. Aber immerhin haben wir das Auswärtstor erzielt. Jetzt müssen wir zuhause unsere Leistung bringen und dann bin ich mir auch sicher, dass wir den Platz als Sieger verlassen werden.

Du hattest gestern Abend im Spiel Pech bei einem Lattentreffer. Was denkt man sich in diesem Moment?
Ich hatte aus einer Entfernung aufs Tor geschossen, die nicht unbedingt üblich ist. Allerdings hatte ich ein gutes Gefühl und wollte Keeper René Adler überraschen. Das ist mir auch gelungen, mit etwas mehr Glück wäre der Ball reingegangen. Vielleicht klappt es ja am Montag.

Wie sehr schmerzt die Gelb-Sperre von Dominic Peitz?

Man hat gestern wieder einmal gesehen, wie wichtig Peitzer in solchen Spielen ist, vor allem auch mit seiner Kopfballstärke. Aber wir haben einen guten Kader und der Trainer wird eine schlagkräftige Truppe auf den Platz schicken. Wir müssen jetzt alle Kräfte bündeln und werden am Montag alles raushauen.

Worauf wird es im Rückspiel im Wildpark ankommen?

Wir müssen weiter aggressiv in den Zweikämpfen sein, defensiv sicher stehen und gut nach vorne spielen. Den ein oder anderen Konter hätten wir gestern besser ausspielen müssen, hier haben wir noch Potenzial.

In Karlsruhe ist eine große Euphorie ausgebrochen. Wie erlebst Du die Stimmung in der Stadt?
Man wird wirklich überall von den Fans angesprochen, das ist natürlich schon eine schöne Sache. Auch die Tatsache, dass viele Fans beim Training waren und es einen regelrechten Run auf die Tickets für Montag gab, hat uns noch einmal gepusht.

Du gehörst zu dem Teil der Mannschaft, der vor einigen Wochen beschlossen hat, sich bis zum Zeitpunkt des Aufstiegs nicht mehr zu rasieren. Wie froh bist Du, dass der Bart bald abkommt?
Ich habe mich jetzt seit mehr als vier Wochen nicht mehr rasiert. Der Bart krazt und juckt nur noch. Kurzum: Ich bin froh, wenn ich mich am späten Montagabend wieder rasieren kann.

Du gilst im Team als Stimmungskanone. Worauf müssen sich Deine Mitspieler im Falle des Aufstiegs gefasst machen?
Sollte es wirklich klappen, wäre das zunächst einmal eine Bestätigung für eine überragende Saison der Mannschaft. Was ich persönlich machen werde, weiß ich gar nicht so genau. Für mich geht es am Mittwoch erstmal zu zwei Länderspielen mit der Nationalelf Aserbaidschans. Wir absolvieren ein Freundschaftsspiel gegen Serbien in Wien und müssen dann in der EM-Qualifikation in Oslo gegen Norwegen ran.

Das Gespräch führte David Ruf


Match
Center
0:1