KSC gibt Sieg gegen die Würzburger Kickers aus der Hand
Unglücklicher hätte man es sich wohl kaum ausmalen können. Nach zweimaliger Führung ließen die Karlsruher heute zwei Punkte liegen und holten gegen die Würzburger Kickers ein 2:2-Unentschieden nach der Rückkehr aus der Quarantäne.

Christian Eichners Taktik:
Die erste Überraschung des Spiels war im zentralen Mittelfeld zu finden. Leicht hinter Kapitän Jerôme Gondorf agierte unser Nachwuchstalent Tim Breithaupt bei seinem Startelfdebüt. Der von seiner Corona-Infektion genesene Philipp Heise rückte wieder zurück in die Startformation. Sein Ersatz vom Spiel gegen Osnabrück, Kevin Wimmer, rotierte dabei in die Innenverteidigung für Robin Bormuth. Christian Eichners Mannschaft agierte in einem 4-2-3-1.
Unsere Personalie des Spiels:
Startelf-Debütant Tim Breithaupt überzeugte im defensiven Mittelfeld. Der erst 19-Jährige zeigte sein Talent immer wieder sowohl im Zweikampf als auch im Spiel nach vorne. Er war es auch, der mit seinem Torschuss kurz vor der Pause entscheidend zur zwischenzeitlichen Führung beitrug, in dem er der Treffer von Dominik Kother vorbereitete.
Das Spiel in der Zusammenfassung
Langsames Abtasten zu Beginn
In der Anfangsphase des Spiels schenkten sich beide Mannschaften wenig. Heiß wurde es lediglich für einen kurzen Moment, als Heise den Ball vor dem allein auf das Karlsruher Tor stürmenden Pieringer retten musste, indem er die Kugel zu Marius Gersbeck zurück spitzelte (7.). Im Karlsruher Aufbauspiel versuchte das Innenverteidiger-Duo Kobald und Wimmer das Leder auf Außenspieler Kother zu bringen. Der hohe Ball blieb aber ohne wirklichen Erfolg (10). In der 18. Spielminute flankte Heise einen Freistoß aus gut 20 Metern auf Kobald. Dieser verfehlte das gegnerische Gehäuse allerdings knapp. Ebenfalls Heise nahm den Ball Volley nach Flanke von Gondorf. Robert Kampka entschied aber auf Offensivfoul von Hofmann in der Mitte (13.).
Torreiche Minuten vor der Halbzeit
Den ersten Treffer in der Partie konnten in der 26. Spielminute nach schönem Kombinationsspiel die Badener verzeichnen. Marco Thiede spielte eine genau gezielte Flanke auf Heise. Dieser bediente dann wiederum Kyoung-Rok Choi mit einem hohen Ball in den Lauf. Aus kurzer Distanz vollstreckte der Südkoreaner per Volley an Bonmann vorbei zum Führungstreffer. Würzburg versuchte nach dem Rückstand offensiver zu agieren, prallte zunächst aber an der blau-weißen Defensive ab (32.). Rolf Feltscher war es dann, der in der 36. Minute eine Ecke von links in den Karlsruher Strafraum zirkelte. Marvin Pieringer stieg dabei am höchsten und köpfte am herausgekommenen Gersbeck vorbei ins Tor. Der KSC agierte in der Entstehung der gesamten Situation zu passiv, wodurch der Ausgleich zu diesem Zeitpunkt auch in Ordnung ging. Eichners Team gelang es in den Folgeminuten dann nicht effektiv in die gegnerische Hälfte vorzudringen und suchte daher immer wieder die tief stehenden Innenverteidiger (38.). Der Spielaufbau gestaltete sich gegen die hoch stehenden Pressinglinien mühselig. Das Spielgerät wechselte wiederholt von der einen Defensivreihe zur anderen (43.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff belohnten sich die heute in anthrazit auflaufenden Karlsruher dann doch noch. Nach einem schönen Angriff schoss Breithaupt nach Zuspiel von Kapitän Gondorf auf das Würzburger Gehäuse. Bonmann konnte diesen Ball zwar noch parieren, beim Nachschuss von Kother musste er dann allerdings machtlos zusehen (45.+1).
Ereignisarme Anfangsphase der zweiten Hälfte
Nach dem Seitenwechsel riss Feltscher den vorbei stürmenden Kother in Nähe der Eckfahne unfair zu Boden. Marvin Wanitzek brachte den daraus resultierenden Freistoß in den Fünf-Meter-Raum, die Franken stiegen aber höher (52.). Die Badener versuchten sich mit vielen schnellen, kurzen Pässen durch die Kickers-Defensive zu kombinieren. Bei Lars Dietz war allerdings Endstation (55.) . Das Spielgeschehen flachte daraufhin ab, bis in der 65. Minute Marvin Pieringer im Karlsruher Strafraum auftauchte. Dessen Abschluss blieb allerdings ohne Effekt, da er beim Schussversuch den Halt im Rasen verlor und ausrutschte. Der KSC spielte trotz Führung im Rücken weiter munter auf und erarbeitete sich nach einem Einwurf des eingewechselten Lorenz auf den ebenfalls frischen Goller eine Chance im gegnerischen Strafraum. Die Kickers konnten die Situation entschärfen, bevor ernsthafte Gefahr entstand (74.)
Hektische Schlussminuten mit unglücklichem Ausgang
Wanitzek erkämpfte sich in der 79. Minute den Ball von Marvin Pieringer und brachte daraufhin Lorenz zu einer guten Schussmöglichkeit im Sechzehner. Dietz konnte seinen Körper in letzter Sekunde aber gerade noch dazwischenwerfen. Im direkten Gegenstoß faustete Gersbeck nach spektakulärer Flugeinlage den Ball aus der Gefahrenzone. Der Ton auf dem Feld wurde zunehmend rauer. Sieben Minuten vor Schluss bekamen die Kickers auf der rechten Seite einen Freistoß in gefährlicher Position zugesprochen. Die Flanke von Feltscher konnte zum Eckball geklärt werden. Dieser kam in den Fünfmeterraum, wo Gersbeck gefoult wurde. In allerletzter Minute kamen die Rot-Weißen durch ihren Innenverteidiger Dietz aber doch noch zum Ausgleich. Gersbeck kam weit aus seinem Kasten und versuchte den Ball zu klären, gab das Leder aber versehentlich an den heranstürmenden Lars Dietz ab. Dieser konnte problemlos ins leere Tor einschieben (93.).
Fazit und Ausblick:
Nachdem die Karlsruher den Sieg wohl schon als eingetütet sahen, kam die bittere Enttäuschung in der Nachspielzeit. Der KSC war über weite Strecken die spielbestimmende Mannschaft, scheiterte schlussendlich an seiner eigenen Unkonzentriertheit. Der sonst so sichere Rückhalt Gersbeck erwischte einen schwarzen Tag. Nun heißt es hinter das Spiel schnell einen Haken zu setzen und auf der ordentlichen Offensivleistung aufzubauen. Viel Zeit um den verloren zwei Punkten hinterher zu trauern wird der KSC ohnehin nicht haben, da am Montag mit dem Erzgebirge Aue im Nachholspiel bereits der nächste Gegner anreist (Anpfiff: 18.00 Uhr).
Die Übersicht:
Karlsruher SC: Gersbeck – Heise (73. Rabold), Wimmer, Kobald, Thiede – Kother (65. Lorenz), Gondorf, Wanitzek, Breithaupt (73. Groiß), Choi (65. Goller) – Hofmann (89. Batmaz)
FC Würzburger Kickers: Bonmann – Feick (60. Ronstadt), Kraulich, Dietz, Feltscher – Kopacz (70. Nikolov), Meisel (60. Hasek), Hägele (70. Lotric), Sontheimer, Munsy - Pieringer
Tore: 1:0 Choi (26.), 2:1 Kother (45.) – 1:1 Pieringer (36.), 2:2 Dietz (93.)
Gelbe Karten: -
Ort: Wildparkstadion Karlsruhe
Zuschauer: -
Schiedsrichter: Dr. Robert Kampka