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Gegner im Detail: Der FC Carl Zeiss Jena

Vorberichte von Andreas Kleber

Am letzten Spieltag (Samstag, 13.30 Uhr) ist der FC Carl Zeiss Jena im Wildparkstadion zu Gast. Wir haben den Aufsteiger genauer unter die Lupe genommen.

Nach fünf Jahren der Drittliga-Abstinenz war die Freude bei all jenen, die es mit dem FC Carls Zeiss Jena halten, riesig. Nach zwei hart umkämpften Relegationsspielen gegen Viktoria Köln (3:2/0:1) hatte die 3. Liga ihr Gründungsmitglied wieder. Allerdings war auch allen klar, dass das Ziel einzig und allein der Klassenerhalt sein konnte. Für Schlagzeilen sorgten die Thüringer bereits vor Beginn der Saison, als sie ihren neuen Werbepartner „Wacken Foundation“ präsentierten. Nachdem bereits vor drei Jahren die Thüringer Death Metal-Band „Heaven Shall Burn“ als Trikotsponsor eingetreten waren, gingen die Verantwortlichen des FCC nun noch einen Schritt weiter. Da die „Wacken Foundation“ aber eine Stiftung ist, darf sie nicht als Sponsor auftreten. Das ist weiterhin „Heaven Shall Burn“, deren Band-Logo nun auf den Ärmeln prangt. Die Marketingstrategie kam hervorragend an: Binnen der ersten drei Verkaufstage gingen über 1.000 Trikots an den Fan. Bestellungen kamen sogar aus den USA, Mexiko und Neuseeland.

Nicht nur visuell, auch sportlich ist es den Thüringern nach einem etwas holprigen Start gelungen, die Liga im Rahmen ihrer bescheidenen Verhältnisse zu rocken. Nach dem 3:2-Heimerfolg gegen Aalen am 34. Spieltag war der Klassenverbleib in trockenen Tüchern, was von 4.080 Fans frenetisch gefeiert wurde. Die Basis des Erfolgs war und ist neben der Heimstärke (neun Siege, sechs Unentschieden, drei Niederlagen) eine homogene Mannschaft, die kompakt auftritt und dabei noch einen recht ordentlichen Fußball spielt. Einen gewaltigen Anteil an der Rückkehr in die 3. Liga und am Klassenerhalt hat Trainer Mark Zimmermann, der bereits als C-Jugendlicher für den FCC gegen den Ball trat. Aufgrund seiner Verdienste für den Verein wurde dem 44-Jährigen am 26. November des vergangenen Jahres anlässlich einer ordentlichen Mitgliederversammlung sogar die Ehrennadel in Gold verliehen. Auswärts eilt den Jenaern eher der Ruf eines Punktelieferanten voraus. Gerade einmal drei Siege und vier Unentschieden stehen bislang elf Niederlagen auf des Gegners Platz gegenüber.

Erfolgreichste Schützen des FCC sind Timmy Thiele (zehn Tore) sowie Maximilian Wolfram und Julian Günther-Schmidt mit jeweils sechs Treffern. Das sehenswerteste Tor geht jedoch auf das Konto von Torhüter Jo Coppens. Im Spiel bei Werder Bremen II (4:2) traf der Belgier aus 85 Metern zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich. Mit Blick auf die kommende Spielzeit konnten die Thüringer bereits eine ganz wichtige Personalie klären. Kapitän René Eckardt, der seit 20 Jahren mit Unterbrechung für den FCC spielt,  hat seinen Vertrag bis zum 30. Juni 2020 verlängert. Für seinen Heimatverein hat der 28-jährige Führungsspieler bereits über 200 Partien absolviert. Die Jenaer Identifikationsfigur galt über Wochen als Wunschkandidat von Thorsten Ziegner, der ab der Saison 2018/2019 den Halleschen FC coachen wird.

Das zweite Saisonziel der Jenaer neben dem Klassenerhalt ist im Übrigen der Gewinn des Thüringenpokals, in dessen Finale der FCC am 30. April durch einen 5:0-Erfolg gegen bei Landesligist SG SV Borsch eingezogen ist. Nun geht es am 21. Mai im Endspiel gegen Oberligist BSG Wismut Gera, auch um den Einzug in die Hauptrunde des DFB-Pokals.


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