Gegner im Detail: Der 1. FC Magdeburg
Am Sonntag (14 Uhr) ist der 1. FC Magdeburg im Wildpark zu Gast. Wir haben den Tabellenzweiten der Dritten Liga deshalb genauer unter die Lupe genommen.
Mit der beeindruckenden Bilanz von 30 Punkten reist der 1. FC Magdeburg nach Karlsruhe. Erst drei Niederlagen kassierte das Team aus der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts in der laufenden Spielzeit – zum Auftakt mit 1:4 in Großaspach und am achten Spieltag mit 1:3 in Zwickau. Besonders bitter war dann die 0:3-Heimpleite gegen Aufsteiger Unterhaching am vergangenen Samstag, bei der der FCM eine erschreckend schwache Vorstellung bot.
0:3 und damit kalte Dusche für @1_FCM – Dienstag gehts weiter! Der Bericht zum Haching-Spiel https://t.co/wE5UovL1Jo#FCMUHGpic.twitter.com/RAmQFxaL98
— 1. FC Magdeburg (@1_FCM) 21. Oktober 2017
Trotz dessen spielen die Magdeburger bislang eine ganz starke Runde. Offiziell mag allerdings noch keiner der Verantwortlichen von der Zweiten Bundesliga sprechen. Nach wie vor gilt das Wort von Geschäftsführer Mario Kallnik, der bereits im Sommer erklärte: „Sollten wir bis zur Winterpause 45 Punkte auf dem Konto haben, verspreche ich, darüber nachzudenken, den Aufstieg als offizielles Ziel zu kommunizieren.“
Die Gründe für den Höhenflug des FCM liegen auf der Hand. Selten schlug die Mehrzahl der Neuverpflichtungen so erfolgreich ein, wie zu dieser Saison. Der vom Chemnitzer FC gekommene Philip Türpitz hat sich längst zum neuen Publikumsliebling entwickelt und ist mit sechs Toren sechs Vorlagen mit Abstand bester Scorer der Sachsen-Anhaltiner. Der Ex-Bremer Björn Rother ist auf der Sechs gesetzt, und auch der oftmals als „Bad Boy“ verrufene Abräumer Dennis Erdmann wird immer mehr zur festen Größe. Da fiel es bislang nicht sonderlich ins Gewicht, dass Christian Beck, der Torjäger der vergangenen Jahre, derzeit eine Durststrecke durchläuft und erst zweimal ins Schwarze getroffen hat. Selbst die langfristigen Ausfälle in der Defensive von André Hainault (machte sein letztes Spiel 2016 in Osnabrück) und Charles-Elie Laprevotte (verletzte sich in der Vorbereitung) kompensierte Trainer Jens Härtel teils durch Personalrochaden, teils durch Systemwechsel.
Momentan fällt nur Abwehrspieler Felix Schiller mit einem Haarriss im Beckenkamm längere Zeit aus. Überhaupt sind die Magdeburger, deren Achse mit Torhüter Jan Glinker, Defensivmann Nico Hammann, Mittelfeldakteur Marius Sowislo und Stürmer Beck seit vielen Jahren erfolgreich zusammenspielt, in dieser Saison taktisch variabler geworden und beherrschen verschiedene Systeme. Eine Qualität, die in vielen Partien zum Erfolg geführt hat. Der momentane Aufstiegsplatz ist somit die logische Konsequenz. 30 Punkte nach 13 Spieltagen sind schlicht beeindruckend und machen ganz klar deutlich: Der FCM ist ein heißer Aufstiegskandidat.
Unbestrittener Vater des Erfolgs ist Trainer Härtel, dem der Ruf vorauseilt fleißig, bescheiden und authentisch zu sein. Mit dem 48-Jährigen an der Seitenlinie ist der Erfolg zum dreimaligen DDR-Meister zurückgekehrt. Auch in der Stadt und dem ganz Umland erfährt der Club seit Härtels Amtsantritt im Juli 2014 wieder zunehmend Akzeptanz. Mit ihm ist so etwas wie der regionale Stolz zum 1. FCM zurückgekehrt.