Heimatgefühle seit 1894

Erste Spielstätte des heutigen KSC: Der Engländerplatz

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Als einer der traditionsreichsten Fußballvereine Deutschlands reicht die Geschichte des Karlsruher Sport-Clubs weit in die Vergangenheit zurück. Dabei prägten besonders drei Spielstätten den heutigen KSC: Der Engländerplatz, das Stadion Honsellstraße und natürlich das Wildparkstadion in Karlsruhe.

Auf einem unscheinbaren Bolzplatz zwischen der Moltkestraße und der Knielinger Allee nahm der Fußball in Karlsruhe vor über 125 Jahren seine Anfänge. Im Alter von 16 Jahren entwickelte sich Walther Bensemann damals zum Pionier für den heute beliebtesten deutschen Sport. Denn die Geschichte des Fußballs in Deutschland begann damit, dass Bensemann aus der Schweiz in die Fächerstadt Karlsruhe zog. Durch seinen Kontakt mit englischen Schülern auf einer Privatschule in Montreux hatte er vorher erste Erfahrungen mit der damals noch jungen Sportart Fußball gemacht. Seine Begeisterung für den Sport mit dem runden Leder wollte Bensemann natürlich an seine neuen Mitschüler des Lyzeums (heutiges Bismarck-Gymnasium) in Karlsruhe weitergeben. So ließ er sich aus seiner ehemaligen Heimat einen Fußball zuschicken und spielte mit den anderen Schülern in den Unterrichtspausen bald schon auf dem nahegelegenen Bolzplatz. Nicht lange dauerte es, bis der Platz im allgemeinen Sprachgebrauch zum ‚Engländerplatz‘ wurde. Bis heute bleibt unklar, ob sich der Name vor allem wegen dem dort zuerst gespielten Rugbysport ergab oder erst mit dem aus England kommenden Fußball Einzug erhielt.

Nach den ersten Ansätzen auf besagtem Bolzplatz nahm die Geschichte des Fußballsports in Karlsruhe ihren Lauf. 1891 gründete Walther Bensemann den Karlsruher Fußball Verein, der seine Spiele bald schon auf dem Engländerplatz austrug. In der Folge bildeten sich weitere Mannschaften, die ein Recht auf den Engländerplatz als Austragungsort ihrer Spiele beanspruchten. Darunter im Jahr 1894 auch der FC Phönix Karlsruhe, der erste Vorgängerverein des heutigen KSC. Die Gruppe aus ehemaligen Turnern bestritt ihre Duelle ab 1896 auf dem Engländerplatz, wodurch er als erste Spielstätte des KSC seinen Weg in die Geschichtsbücher fand. Neun Jahre lang spielte der FC Phönix ab diesem Zeitpunkt auf dem Platz. Gerade zu Beginn zahlte das Team häufig Lehrgeld an andere Vereine, doch mit der Zeit stellte sich der Erfolg bei den Ex-Turnern ein. 1897 sorgte die Gründung des Verbandes Süddeutscher Fußballvereine, an dessen Gründung der FC Phönix beteiligt war, für einen geregelten regionalen Spielbetrieb. In dieser Saison erzielte der Verein bereits 15 Siege aus 21 Partien. Noch vor der Gründung des Deutschen Fußball Bundes (DFB) und damit der ersten offiziellen Länderspiele sollten auf dem Engländerplatz außerdem bereits Ur-Länderspiele gegen England und Frankreich stattfinden. Doch die Begegnung gegen die Engländer am 28. November 1899, die 0:7 verloren ging, wurde kurzerhand vom Engländerplatz auf einen anderen Exerzierplatz in Karlsruhe verlegt. Auch wenn der Platz an einer internationalen Bedeutsamkeit also knapp vorbeischrammte, liegt im Engländerplatz dennoch die Vergangenheit des KSC und damit eine große Wichtigkeit für den deutschen Fußball.

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