Die 2. Liga ist zurück "anne Castroper"
Neue Saison, neue Gegner! Vor dem Start in die anstehende Zweitliga-Saison stellen wir euch die vier neuen Clubs im Fußball-Unterhaus vor. Im zweiten Teil nehmen wir den Absteiger VfL Bochum ins Blickfeld.

„Es gibt nur eine Sache, die mich am Leben hält, der VfL aus Bochum, der geilste Club der Welt“ – Mit diesem Gesang verabschiedeten die Fans der Blau-Weißen ihren VfL zum Saisonende aus der Bundesliga. Nachdem die Ruhrpottkicker in der Vorsaison den Abstieg in einer hochdramatischen Relegation gegen Düsseldorf noch gerade so vermeiden konnten, mussten sie in diesem Frühjahr dran glauben.
Trainerwechsel nach Fehlstart
In die vierte Erstliga-Saison in Folge startete der VfL mit Peter Zeidler auf der Trainerposition. Der Schwabe stand zuvor fünf Jahre lang an der Seitenlinie des Schweizer Erstligisten FC St. Gallen, mit dem er sich unter anderem für das europäische Geschäft qualifizierte und zweimal ins Pokalfinale einzog, jedoch beide Male verlor. An der Castroper Straße konnte Zeidler allerdings nicht an seine Erfolge in der Schweiz anknüpfen und musste nach nur einem Punkt aus sieben Spielen und dem Erstrundenaus im DFB-Pokal gegen Jahn Regensburg die Segel streichen. Auf die Freistellung Zeidlers folgten eine 2:7- und 0:5-Klatsche unter Interimslösung Markus Feldhoff, bis dann am 10. Spieltag Trainerlegende Dieter Hecking das Ruder übernahm.
Vereinzelte Highlights genügen nicht
Das Zeidlersche 4-4-2 wich fortan Heckings 3-5-2-Formation, mit dem im Debüt gegen den amtierenden Meister Bayer Leverkusen direkt ein 1:1 gelang. Auf den ersten Sieg mussten die VfL-Fans noch bis zum 14. Spieltag warten, den Dreier gegen Union Berlin gab es aber erst am Grünen Tisch. In der 91. Minute wurde beim Stand von 1:1 ein Feuerzeug an den Kopf von Ex-KSC-Keeper Patrick Drewes geworfen, der im Anschluss nicht weiterhin spielen konnte. Der Knoten schien daraufhin gelöst, eine Woche später besiegte die Hecking-Elf den direkten Konkurrenten aus Heidenheim zu Hause mit 2:0. Die Wochen danach waren ein stetiges Auf und Ab. Zwar fuhr der VfL starke Siege gegen St. Pauli (1:0), Dortmund (2:0) und den FC Bayern (3:2) ein, ließ allerdings auch gegen die direkten Konkurrenten aus Hoffenheim (0:1) und Kiel (2:2) federn. Im Saisonendspurt kam es für die Bochumer dann knüppeldick: Sieben Spiele ohne Sieg besiegelten den siebten Bundesliga-Abstieg des Vereins für Leibesübungen.
Viele Abgänge, viele neue Gesichter
Noch vor dem Gang in Liga zwei setzte die Vereinsführung ein klares Zeichen für die kommende Saison und verlängerte den Vertrag mit Dieter Hecking. Außerdem startete im April Dirk Dufner in seiner neuen Rolle als Geschäftsführer Sport. Dufner war zuvor unter anderem als Sportdirektor bei 1860 München, dem SC Freiburg und Hannover 96 tätig. Der erfahrene Manager bekommt in diesem Sommer direkt einiges zu tun, denn Stammkräfte wie Tim Oermann, Bernardo, Gerrit Holtmann, Cristian Gamboa und Kapitän Anthony Losilla verließen die Castroper Straße. Zum aktuellen Zeitpunkt (13.06.2025) verzeichnen die Blau-Weißen zwölf Abgänge. Das dutzend Spieler muss natürlich ersetzt werden, hierfür holten Dufner & Co. bis dato fünf neue Akteure und fünf weitere Spieler kehrten von Leihgeschäften zurück. In der Defensive verstärkt sich Bochum mit einem Trio bestehend aus Colin Kleine-Bekel (zuvor Holstein Kiel), Philipp Strompf (zuvor SSV Ulm) und Leandro Morgalla (Leihe von Salzburg), während für die Offensive Francis Onyeka (Bayer Leverkusen) und Mathis Clairica (LB Châteauroux) ins Ruhrgebiet wechseln.
Die Bilanz
Stolze 61-mal standen sich unser KSC und der VfL Bochum schon in Pflichtspielen gegenüber. Die Bilanz spricht dabei für die Nordrhein-Westfalen: 15 Spiele gewann Karlsruhe, 22-mal Bochum und 24 Duelle endeten im Remis.
Den ersten Teil zu Liga-Neuling Dynamo Dresden findet ihr hier.