Punktgewinn in Münster
Auswärts in Westfalen: Am 29. Spieltag der 2. Bundesliga wurden wir von Preußen Münster im LVM-Preußenstadion empfangen.

Christian Eichners Taktik
Am vergangenen Spieltag konnte sich die Eichner-Elf einen 1:0-Heimerfolg gegen Hannover 96 erkämpfen. Demnach sah unser Cheftrainer nur geringen Anlass zur Personalrochade. Marcel Franke gab nach abgesessener Gelbsperre sein Comeback und ersetzte in der defensiven Dreierreihe den seinerseits gesperrten Marcel Beifus. Zudem kehrte Nicolai Rapp in die erste Elf zurück, Leon Jensen nahm dafür zunächst auf der Bank Platz. Obwohl Fabian Schleusener nach Verletzungspause ebenfalls wieder verfügbar war, stürmten ganz vorne erneut die jungen Louey Ben Farhat und Bambasé Conté.
Die von Sascha Hildmann trainierten Preußen wollten sich nach der 0:1-Niederlage in Düsseldorf rehabilitieren und wichtige Punkte im Abstiegskampf sammeln. Im Kader der Schwarz-Weiß-Grünen wirkten dabei drei ehemalige Karlsruher Akteure mit: Malik Batmaz, Marc Lorenz und David Kinsombi kommen zusammengerechnet auf 159 Einsätze im blau-weißen Dress.
Das Spiel in der Zusammenfassung
Karlsruher Blitzstart
Die Partie brauchte buchstäblich keine Anlaufzeit. Vom Anstoß weg schlug Robin Bormuth einen langen Ball in die Spitze, den Dzenis Burnic per Kopf auf Louey Ben Farhat weiterleiten konnte. Unser Eigengewächs fackelte nicht lange und drosch die Kugel nach weniger als 60 Sekunden Spielzeit unhaltbar in die Maschen (1.). Damit gelang unserer Nummer 19 sein erster Treffer in der 2. Bundesliga.
Wenige Augenblicke später verlagerte Marvin Wanitzek das Spielgeschehen nach Ballgewinn auf Sebastian Jungs rechte Offensivseite. Der Routinier brachte den Ball an den Fünfmeterraum, dort scheiterte Dzenis Burnic am stark reagierenden Schenk im Tor der Preußen (6.).
Der Gastgeber nähert sich an
In den nächsten Minuten verlor die Partie etwas an Schwung. Gefährlich wurde es erst wieder kurz vor der 20-Minuten-Marke. Eine Flanke von Münsters Florian Pick wurde immer länger und senkte sich an den von Max Weiß behüteten Innenpfosten (19.).
Während die Adlerträger sich weitestgehend schwertaten, gefährlich ins letzte Drittel einzudringen, kontrollierte die Eichner-Elf das Spiel und versuchte es vermehrt aus der Distanz. Besonders Dzenis Burnic präsentierte sich abschlussfreudig, ließ aber bei gleich drei Versuchen von außerhalb des Strafraums die Präzision vermissen (24., 28., 29.).
Turbulente Schlussphase von Durchgang eins
Münster erarbeitete sich im Laufe der ersten Hälfte mehrere Eckbälle, von denen Joshua Mees beinahe einen zum Ausgleich verwerten konnte. Der Mittelfeldmotor der Preußen köpfte das Spielgerät allerdings zu zentral in die Arme von Max Weiß (37.).
Kurz vor der Pause ergab sich dann für Louey Ben Farhat die Chance auf den Doppelpack. Bamba Conté trieb den Ball durch die Hälfte der Schwarz-Weiß-Grünen und bediente unsere Nummer 19 per Steckpass. Aus zehn Metern Torentfernung reagierte Johannes Schenk allerdings erneut glänzend und entschärfte den Karlsruher Konter (39.). Weil auf der Gegenseite sowohl Holmbert Fridjonsson (43.), als auch Marc Lorenz (45.) gute Abschlussgelegenheiten ungenutzt ließen, blieb es zur Pause bei der knappen Führung für Blau-Weiß.
Münster kommt besser aus der Kabine
Auf der einen Seite versuchte Münster den entfachten Schwung in die zweite Hälfte mitzunehmen. Auf der anderen Seite war die Eichner-Elf gewillt, das Spiel wieder zu beruhigen und die Kontrolle zurückzugewinnen. Die Hausherren entwickelten mit Wiederanpfiff Druck, eroberten die Bälle früh zurück und kamen zu Torchancen. Jorrit Hendrix (50.) und Florian Pick (55.) gaben früh im zweiten Durchgang Warnschüsse ab, verfehlten aber jeweils den Kasten von Max Weiß.
Unsere Jungs agierten wesentlich tiefer als zu Beginn der Partie und ließen die Adlerträger kommen. Aufgrund zahlreicher Unterbrechungen hatten jedoch beide Teams Schwierigkeiten Spielfluss zu kreieren.
Ausgleich vom Punkt
Passend dazu stand beim ersten richtigen Highlight der zweiten Hälfte Schiedsrichter Dr. Robin Braun im Zentrum der Aufmerksamkeit. Eine Flanke von Marc Lorenz prallte aus kurzer Distanz an die Hand von Marcel Franke. Der VAR schickte Braun an den Monitor und der entschied in der Folge auf Strafstoß für die Preußen. Kapitän Lorenz trat an und verwandelte mithilfe des Innenpfostens zum Ausgleich (73.).
Die Schwarz-Weiß-Grünen erspielten sich nun Oberwasser und kamen durch den großgewachsenen Fridjonsson zur nächsten Torchance. Ein Ballverlust am Mittelkreis flog der Eichner-Elf um die Ohren und landete vor den Füßen von Münsters Stürmer, der allerdings ein bisschen zu viel Kraft in seinen Abschluss investierte (76.).
Zu wenig Durchschlagskraft für drei Punkte
Von einem Doppelwechsel in der Sturmspitze erhoffte sich Christian Eichner für die Schlussphase nochmal offensiven Druck. Fabian Schleusener und Mikkel Kaufman arbeiteten zwar emsig, konnten allerdings auch nicht nachhaltig für Torgefahr sorgen.
Mit Anbruch der Nachspielzeit tauchte Marvin Wanitzek plötzlich im Fünfmeterraum der Preußen auf und hatte den Siegtreffer auf dem Fuß (91.). Innenverteidiger Simon Scherder gelang es im letzten Moment entscheidend zu stören.
Auf der anderen Seite versuchten die Hausherren alles für einen Heimerfolg. Bei den Abschlussmöglichkeiten der letzten Minute fehlte allerdings die Genauigkeit. Somit trennten sich Preußen Münster und unser KSC am 29. Spieltag schlussendlich mit 1:1.
Fazit & Ausblick
Das Unentschieden half keinem Team so richtig weiter. Die Eichner-Elf verpasste es, auf einen einstelligen Tabellenplatz zu springen. Als positive Randnotiz bleibt, dass Louey Ben Farhat mit 18 Jahren und 268 Tagen der zweitjüngste Zweitliga-Torschütze der KSC-Geschichte wurde. Nur Matthias Zimmermann, der im Alter von 18 Jahren und 165 Tagen traf, war beim Torerfolg für Blau-Weiß noch jünger.
Als nächstes erwartet die Eichner-Elf das Heimspiel am Sonntag gegen Fürth, gefolgt von der Auswärtsaufgabe beim HSV.
Die Daten zur Partie
KSC: Weiß – Jung (69. Pinto Pedrosa), Bormuth, Franke, Kobald, Herold – Burnic (84. Egloff), Rapp (69. Heußer), Wanitzek – Conté (76. Kaufmann), Ben Farhat (69. Schleusener)
Preußen Münster: Schenk - Schad, Scherder, Koulis (46. Mrowca), Kirkeskov – Pick (58. Batmaz), Bazzoli (71. Makridis), Mees (71. Kinsombi), Hendrix, Lorenz – Fridjonsson (84. Amenyido)
Tore: Lorenz (73.) / Ben Farhat (1.)
Gelbe Karten: Bazzoli, Mees, Makridis, Kirkeskov / Ben Farhat
Schiedsrichter: Dr. Robin Braun
Ort: LVM-Preußenstadion
Zuschauende: 12.422