Gegner im Detail zu Eintracht Braunschweig

Das Wohnzimmer der Eintracht

Vorberichte

Das Eintracht-Stadion ist eine der traditionsreichsten Heimstätten im deutschen Fußball, denn der Verein befindet sich bereits seit 1923 in seinem Fußballtempel. Was das Wohnzimmer der Braunschweiger bereits alles erlebt hat und welchen besonderen Erfolg unser KSC im Eintracht-Stadion feiern konnte, erfahrt ihr bei “Gegner im Detail”. 

Die ersten Spielstätten 

Eintracht Braunschweig hat eine bewegte Vereinshistorie hinter sich. Der Club ist bereits knapp 130 Jahre alt und eines der Gründungsmitglieder der im Jahr 1962 eingeführten Bundesliga. Über die meiste Zeit begleitete die Eintracht dabei das Stadion in der Hamburger Straße. Ihre Anfänge nahmen die Löwen jedoch 1896 auf dem Leonhardplatz. Die erste Partie des Vereins wurde damals wahrscheinlich am 9. Februar 1896 gegen den MTV Braunschweig ausgerichtet und mit 5:0 gewonnen.  

Damals sind die Blau-Gelben jedoch relativ schnell weitergezogen. Auf dem „Kleinen Exerzierplatz“ wurde ab 1897 gespielt, ehe die Eintracht 1905 das erste Mal in ihrem eigenen Stadion an der Helmstedter Straße auflaufen durfte. Fast 20 Jahre verbrachte der Verein an der Helmstedter Straße. 1923 musste der Club dann aber ein weiteres Mal umziehen – es sollte das letzte Mal bleiben. Die offizielle Einweihung des Eintracht-Stadions am 17. Juni 1923 lief für die Blau-Gelben dabei nicht ganz nach Plan. Im Spiel gegen den 1. FC Nürnberg mussten sich die rund 15.000 Zuschauerinnen und Zuschauer eine 1:10-Niederlage ansehen. Trotz der Pleite fanden in den kommenden Jahren immer mehr Besucherinnen und Besucher in den Fußballtempel, sodass sich die Besucherzahl im März 1946 bereits verdoppelte. Dem Spiel gegen den HSV wohnten 30.000 Fans bei – ein neuer Rekord. 

Auch für den KSC ein ganz besonderer Ort 

Das Stadion hat jedoch nicht nur für die Blau-Gelben eine bedeutende Historie, denn auch der KSC spielte eine enorm wichtige Partie in der Heimstätte der Löwen. Das einzige DFB-Pokalfinale, das jemals im Eintracht-Stadion stattgefunden hat, wurde zwischen unserem KSC und dem FC Schalke 04 ausgetragen. In der Saison 1954/55 liefen unsere Fächerstädter unter Trainer Adolf Patek auf und lieferten sich mit den Knappen ein echtes Kopf-an-Kopf-Rennen. Nachdem die erste Halbzeit nach Toren von Ernst Kunkel und Helmut Sadlowski 1:1 endete, wurde es in den zweiten 45 -Minuten nochmal richtig spannend. In der 70. Spielminute machte Sadlowski den Doppelpack perfekt und brachte den FC Schalke 04 in Führung. Kurt Sommerlatt konnte in der 83. Spielminute ausgleichen. Das darauffolgende Siegtor zum 3:2 schoss Oswald Traub für unseren KSC, sodass wir im Eintracht-Stadion unseren ersten DFB-Pokalsieg feiern konnten.  

Der Weg zur Multifunktionsarena  

Zur Gründung der Bundesliga 1963 beschloss der DFB eine Mindestkapazität von 35.000 Plätzen für alle Stadien. Die Braunschweiger mussten also aufrüsten, sodass es zum Ausbau der Heimstätte kam. Das Wohnzimmer der Eintracht wurde auf 40.000 Zuschauerinnen und Zuschauer vergrößert. Eine der wohl bedeutendsten Momente war die Übergabe der Meisterschale an Kapitän Joachim Bäse am 3. Juni 1967, die bereits von 38.000 Leuten hautnah miterlebt werden konnte. Es war die einzige Meisterschaft, die die Blau-Gelben jemals holten. In den Jahren darauf gab es immer wieder kleinere Umbaumaßnahmen, doch die wirklich große Veränderung sollte erst noch kommen. Am 14. Mai 1981 verkauften die Niedersachsen das Stadiongelände an die Stadt. Das „Städtische Stadion an der Hamburger Straße“ wurde 1993 zur Multifunktionsarena umgebaut. Das Ziel war es auch andere Sportveranstaltungen wie zum Beispiel Leichtathletikmeisterschaften und Konzerte zu organisieren und die Arena somit für ein breiteres Publikum zugänglich zu machen.  

Die Fans im Rücken 

Einen weiteren Meilenstein erreichte der Verein im Juli 2008. Die Heimstätte der Braunschweiger erhielt ihren alten Namen und wurde in „Eintracht-Stadion“ umbenannt. Das Projekt „Eintracht-Stadion – jetzt und immer!“ sammelte durch eine große Crowdfunding-Kampagne genug Geld, um den traditionsreichen Namen bis ins Jahr 2025 zu sichern. Eine weitere Kampagne machte es dem Verein während der Corona-Pandemie möglich, die großen Verluste durch den Verzicht der Rückerstattungsansprüche der Dauerkarteninhaber*innen, Fanclubs und Sponsorenpartner einzuholen. Am 3. März 2022 wurde als Dankeschön dafür die „Wall of Fans“ gegenüber von Block 10 enthüllt. Sie zeigt die Namen der Fans vor dem Hintergrund des Eintracht-Stadions.  

Eintracht Braunschweig hat schon viel in ihrem Stadion erlebt und wie wir jetzt wissen, ist die Kultstätte auch für unseren KSC von historischer Bedeutung. Am Samstag gilt es nun erneut im Fußballtempel der Niedersachsen zu kämpfen und drei Punkte zu holen.  

 


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