Alte Dame, neue Heimat
Wusstest du schon? Unsere Freunde von Hertha BSC spielen seit der Bundesliga-Gründung im Olympiastadion, das allerdings kein reines Fußballstadion ist. Daher gibt es Pläne, eine neue Heimat für die Alte Dame zu errichten. Wie das aussehen könnte, erfahrt ihr hier!

Mit der S-Bahn zur Station, über die Flatowalleebrücke und den grauen Coubertinplatz zum Olympiastadion. Der Weg zur Heimspielstätte von Hertha BSC ist für viele Fans seit Jahrzehnten stets der Gleiche. Hier erlebte Hertha Höhen und Tiefen, 2006 sorgte Zinedine Zidane in Westend mit einem Kopfstoß für eine der denkwürdigsten Szenen der jüngeren Fußballgeschichte, DFB-Pokalsieger werden jedes Jahr ermittelt und mit einem Feuerwerk gefeiert, Musik-Legenden spielen legendäre Shows. Keine Frage, das Olympiastadion ist eines der ganz besonderen in diesem Land. Doch genau hier liegt für die Hertha ein entscheidender Knackpunkt. Ein reines Fußballstadion ist ihre Heimspielstätte nicht.
74.667 Plätze bietet das Olympiastadion. Ausverkauft ist das 1936 errichtete Stadion allerdings selten. In der vergangenen Saison kamen im Schnitt 50.898 Zuschauer zu den Partien der Alten Dame. Äußerst respektabel in der zweiten Liga, doch auch in Bundesliga-Zeiten erhöhte sich diese Zahl kaum. In der Spielzeit 2022/23 kam die Hertha auf einen Zuschauerschnitt von 53.662 – persönlicher Höchstwert seit Bundesliga-Gründung. Bei einem guten Zuschauer-Schnitt füllen die Berliner lediglich rund 60 Prozent ihrer Gesamtkapazität. Deshalb planen die Berliner den Bau einer neuen Heimat. Am liebsten ebenfalls im Olympiapark, 100 Prozent privatfinanziert, ohne Beeinträchtigung eines denkmalgeschützten Gebäudes im Olympiapark. Kleiner, enger, steiler und lauter als im weitläufigen Olympiastadion.
2025 will sich der Club intensiv mit der Stadionfrage beschäftigen. Hertha will das Stadion – mithilfe von Investoren – selbst finanzieren. Nun muss es zu einer Einigung mit dem Land und dem Bezirk kommen. Wenn es nach den Verantwortlichen und den Fans der Hertha geht, soll der Standort weiter der Berliner Olympiapark bleiben. Dann würde sich auch für die Fans nichts an der Anreise ändern.
Dieser Text stammt aus der "HEIMatSPIEL Kompakt"-Ausgabe der Hinrundenbegegnung am 10. Spieltag. Die jeweils aktuelle Ausgabe gibt es unter ksc.de/heimatspielkompakt.