#KSCB04

Pokalgegner im Detail: Bayer 04 Leverkusen

DFB-Pokal von Andreas Kleber & Florian Kornprobst

Morgen ist es endlich soweit: Im Wildparkstadion steigt die 1. Runde des DFB-Pokals, Der KSC empfängt Bundesligist Bayer 04 Leverkusen. Wir haben die Gäste vor dem Flutlichtspiel (11. August, 20:45 Uhr) genauer unter die Lupe genommen.

Am Anfang der vergangenen Saison noch als Geheimfavorit auf die Meisterschaft gehandelt, spielte Bayer Leverkusen seine schlechteste Runde seit Jahren. Mit Platz zwölf und nur vier Punkten vor dem Relegationsplatz, kämpfte die Werkself nahezu die gesamte Saison gegen den Abstieg, was mit einem der wertvollsten Kader der Liga definitiv nicht der Anspruch sein kann. Das sahen auch Sportchef Rudi Völler und dessen Nebenleute so. Den Gepflogenheiten der Branche geschuldet, musste Trainer Roger Schmidt nach der 2:6-Pleite in Dortmund daher am 23. Spieltag seinen Hut nehmen. Als Nachfolger wurde Tayfun Korkut verpflichtet, der die Rheinländer ans rettende Ufer führte. Dennoch wurde der auslaufende Vertrag des 43-jährigen Deutsch-Türken nicht verlängert – und das trotz der Fürsprache von Leistungsträgern wie beispielsweise Torhüter Bernd Leno. Stattdessen streckten die Leverkusener ihre Fühler nach Thomas Tuchel und Peter Bosz aus. Doch während der eine nach seiner Trennung von Dortmund eine Auszeit einlegt, entschied sich der andere für den BVB, nachdem Bayer zuvor angeblich zu lange gezögert hatte. Ebenfalls ins Auge gefasst hatten Völler und Co. Lucien Favre (OGZ Nizza), den ehemaligen und derzeit vereinslosen Mainzer Martin Schmidt sowie David Wagner, der den krassen Außenseiter Huddersfield Town sensationell in die englische Premier League geführt hatte.

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Hoffnungen in Heiko Herrlich

Nun aber setzen die Leverkusener große Hoffnungen in Heiko Herrlich, der Jahn Regensburg binnen anderthalb Jahren von der Regionalliga in die zweite Bundesliga geführt hat. Herrlich hatte seine Profilaufbahn als Spieler in Leverkusen begonnen und spielte von 1989 bis 1993 für Bayer. In insgesamt 258 Bundesligaspielen für Leverkusen, Mönchengladbach und Dortmund erzielte der fünfmalige Nationalspieler 75 Tore. Sein größter Erfolg war der Gewinn der Champions League 1997 mit dem BVB. Der 45-Jährige gilt als sehr umgänglicher Typ und moderner Trainer, der seine Spieler überzeugen möchte, anstatt über sie zu bestimmen. Völler charakterisiert den Torschützenkönig der Saison 1994/1995 als einen „sehr ehrgeizigen und zielorientierten Trainer".

Herrlich erwartet in Leverkusen sicherlich keine leichte Aufgabe, schließlich haben mit Hakan Calhanoglu (AC Mailand), Javier Hernandez (West Ham United) und Ömer Toprak (Dortmund) drei Hochkaräter den Verein verlassen. Auf der anderen Seite hat der Werksclub mit Sven Bender (Dortmund) bislang lediglich einen echten Star verpflichtet. Neu an Bord sind zudem Marlon Frey (Kaiserslautern), Seung-Woo Ryu (Ferencvaros Budapest), Marc Brasnic (Fortuna Köln) und Dominik Kohr (Augsburg). Ihre Fühler ausgestreckt haben die Bayer-Bosse zudem nach dem Griechen Panagiotis Retsos (Olympiakos Piräus). Um sich die Dienste des 18-jährigen Abwehrspezialisten zu sichern, müsste Bayer rund zehn Millionen Euro an Piräus überweisen. Zweifelsohne hat Leverkusen einen jungen und überdurchschnittlich talentierten Kader, der mit Auswahlspielern verschiedener Nationen gespickt ist. Ob es dem fünfmaligen deutschen Vizemeister aber bereits in dieser Saison gelingt, an glorreiche Tage anzuknüpfen, bleibt abzuwarten.

Erstes Duell im Pokal

Im Pokal sind der Karlsruher SC und Bayer Leverkusen noch nie aufeinander getroffen. Insgesamt gab es allerdings schon 34 Begegnungen, von 1980 bis 1998 gab es #KSCB04 mit einer Ausnahme (1986) gar jedes Jahr. Mehr als acht Jahre mussten die KSC-Fans nun auf ein Duell mit dem einst verspotteten Vizekusen warten. 2009 standen sich die beiden Mannschaften zuletzt gegenüber. Der KSC mit Cheftrainer Ede Becker, die Geschicke der Werkself lenkte Ex-KSCler Bruno Labbadia. Die Bundesligapartie endete bei den Rheinländern mit 1:0 für die Badener. Im letzten Heimspiel im Wildpark gab es ein furioses 3:3 nach 0:3-Rückstand.

Tickets für die Partie sind noch online und an der Stadionkasse erhältlich.


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