Halbzeit eins gehört dem KSC, Halbzeit zwei Darmstadt

Darmstadt entscheidet Partie mit spätem Konter für sich

Spielberichte

In einer stimmungsvollen und umkämpften Partie entschied der KSC heute die erste Halbzeit für sich, der SV Darmstadt die zweiten 45 Minuten. Durch einen schön stark ausgespielten Konter kurz vor Schluss ließen die Lilien das Pendel schließlich auf ihre Seite schlafen und nehmen so drei Punkte mit nach Hessen.

Personalie des Spiels:

Selbst in den Momenten noch vor dem Anpfiff zur Partie war es allen klar: Spieler des Spiels, ohne eine einzige Minute zu bestreiten, ist für uns unsere Nummer 28, Marcel Franke. Aufgrund einer Stammzellenspende am Donnerstag verzichtete er heute auf einen Einsatz im Duell mit dem SV Darmstadt 98 und damit auf ein Wiedersehen auf dem Platz mit seinem Ex-Verein. Wenn es um die Chance geht, ein Leben zu retten, tritt der Fußball doch auch mal in den Hintergrund.

Christian Eichners Taktik:

Um den Fußball soll es jedoch jetzt wieder gehen – und zwar um die Taktik, die Christian Eichner für die heutige Partie festlegte. Für den angesprochenen Marcel Franke trat am heutigen Tag Christoph Kobald auf. Damit kam der 25-Jährige zu seinem ersten Startelfeinsatz in der 2. Bundesliga nach über fünfmonatiger Verletzungszeit. Außer dieser Änderung gab es keine weitere im Vergleich zum vergangenen Spiel gegen Arminia Bielefeld: Das Tor hütete wie gewohnt Marius Gersbeck, die Viererkette um Kobald herum komplettierten Philip Heise, Stephan Ambrosius und Sebastian Jung auf rechts. Im Mittelfeld stellten sich Marvin Wanitzek, Tim Breithaupt, Jerôme Gondorf und Paul Nebel zur Raute auf, das Sturmduo bildeten Fabian Schleusener und Malik Batmaz.

Das Spiel in der Zusammenfassung:

Aktive Anfangsphase der Karlsruher
Die Partie des KSC in seinen dunkelblauen Sondertrikots gegen die Darmstädter in Leuchtmarker-Orange begann munter. Der erste nennenswerte Abschluss ging dabei an die Gäste, Braydon Manu versuchte es in der 2. Minute aus aussichtsreicher Position – drüber. In den ersten zehn Spielminuten zeigten sich dann aber vor allem die Hausherren aktiv und mit Zug nach vorne, einige kleinere Chancen sprangen dabei heraus. Ernst wurde es dann erst wieder in der 17. Minute, als Gersbeck gut aufpasste und Marvin Mehlem den Ball vor dem Fuß wegschnappte. Im Gegenzug: Das 1:0 für die Karlsruher! Einen fälligen Freistoß von der halblinken Seite brachte Heise punktgenau auf den Kopf von Schleusener am ersten Pfosten, der wuchtig einnickte (19.).

Großchance zum 2:0
Wenig später muss es im BBBank Wildpark eigentlich 2:0 stehen! Bei einer Dreifachchance kommen Schleusener, dann Batmaz und letztendlich Jung zum Abschluss, doch jedes Mal kann ein Darmstädter gerade noch auf der Torlinie klären (27.). Auch zehn Minuten später zeigte der KSC wieder eine schöne Kombination: Batmaz ließ auf der linken Seite den kurz abwesend wirkenden Pfeiffer stehen und legte ab zu Schleusener am Fünfmeterraum, doch die halbhohe Flanke war für den 30-Jährigen nicht sauber zu verwerten. Die Karlsruher hatten auch in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit weiterhin öfter den Vorwärtsgang eingelegt, in der Folge kam auch Jung in der 40. Minute zum Abschluss: Schuhen im Tor der Lilien konnte seinen Schuss aus etwa 17 Metern aber sicher festhalten. Den Schlusspunkt der ersten 45 Minuten setzte dann der SVD. Manu versuchte es mit einem schönen Drehschuss nach Vorlage von Bader und verfehlte den linken Pfosten damit nur knapp (45.+1).

Stimmungsvoller Beginn von Halbzeit zwei
Die Pause tat den Lilien offensichtlich gut, das Team von Torsten Lieberknecht kam aktiver zurück auf den Platz und belohnte sich schon nach wenigen Minuten mit dem Ausgleich. Nach einer Ecke köpfte Pfeiffer einigermaßen unbedrängt ein (49.). Verdient hatten sich die Darmstädter dieses 1:1 nur aufgrund ihres energischen Auftretens in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit. In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Vorstößen in beide Richtungen. So kam auf SVD-Seite Bader zum Abschluss – Gersbeck konnte parieren (52.) – auf Karlsruher Seite Schleusener, der seinen Abschluss mit viel Platz vor dem Tor aber rechts vorbeisetzte (53.).

Führung für die Gäste – zunächst aberkannt
Nach etwa einer Stunde musste dann zum ersten Mal der VAR ran: Die Lilien gingen durch Pfeiffer in Führung, doch nach Auswerten der Bilder erkannte das Schiedsrichtergespann das Tor ab – Handspiel (63.). Um selbst auf das dritte Tor des Tages zu gehen, wechselte Eichner in der 73. Minute doppelt: Leon Jensen kam für Nebel ins Spiel, Mikkel Kaufmann für Batmaz. Für weitere Offensivpower kam wenig später außerdem Simone Rapp für Schleusener (80.). Belohnt wurden die Wechsel allerdings nicht, gefährliche Abschlüsse zeigten beide Mannschaften zunächst keine. Bis zur 88. Minute, als der SVD einen Konter ausspielte: Phillip Tietz setzte sich nach Solo-Lauf und gutem Zuspiel von Marcel Mehlem schlussendlich gegen Heise und Gersbeck durch und markierte das 1:2 aus Sicht der Hausherren. Damit war trotz sechs Minuten Nachspielzeit der Schlusspunkt dieser Partie gesetzt und drei Punkte gehen an den SV Darmstadt 98.

Fazit und Ausblick:

Einer guten Leistung der Karlsruher in der ersten Halbzeit hatte der SV Darmstadt in der zweiten Hälfte einiges entgegenzusetzen und nimmt durch einen späten Treffer etwas glücklich drei Punkte mit nach Hause. Über ein Unentschieden hätten sich beide Teams hier nicht beschweren dürfen, doch der SVD machte mit seinem makellos ausgespielten Konter kurz vor Schluss alle Mühen der Blau-Weißen im Sondertrikot zunichte. Für beide Mannschaften heißt es nun als nächstes: DFB-Pokal. Der SVD empfängt am Dienstag Borussia Mönchengladbach, der KSC ist am Mittwoch in Sandhausen zu Gast – bevor es am Sonntag, den 23. Oktober um 13:30 Uhr mit dem Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf weiter geht. Auch dann steht das Thema 70 Jahre Fusion im BBBank Wildpark nochmal im Vordergrund.

Die Übersicht:

Aufstellung KSC: Gersbeck – Heise, Kobald (89. Ballas), Ambrosius, Jung – Wanitzek, Breithaupt, Gondorf (89. Bolay), Nebel (73. Jensen) – Schleusener (80. Rapp), Batmaz (73. Kaufmann)

Aufstellung SVD: Schuhen – Holland, Zimmermann, Müller, Pfeiffer, Bader (82. Warming) – Kempe (90. Karic), Ben Balla (46. Seydel) – Manu (73. Ronstadt), Mehlem (90. Isherwood), Tietz

Tore: 1:0 Schleusener (19.) | Pfeiffer (49.), Tietz (88.)

Gelbe Karten: Nebel (42.), Jensen (90.+3) | Pfeiffer (53.), Schuhen (54.), Kempe (86.)

Ort: BBBank Wildpark

Zuschauer: 19.391

Schiedsrichter: Alexander Sather


Match
Center
3:0