Die Geburtsstunde von "Killer" Miller
Hassa, Masmanidis, Saenko, Eggimann, Kies, Ouakili – der Himmel habe ihn selig, und natürlich die Nummer 14 im Tor: Markus Miller! Was für KSC-Fans wie ein Gedicht klingt, ist ein Auszug aus der blau-weißen Startelf des 2. Rundenspiels im DFB-Pokal gegen Mainz 05. Diese Partie fand heute vor exakt 20 Jahren statt.

An jenem Dienstagabend nahm es die Mannschaft von Lorenz-Günther Köstner mit der Elf eines gewissen Jürgen Klopp auf. Nachdem das Tor-Krokodil Sean Dundee kurz vor Schluss den 1:1-Ausgleich erzielte, ging es in die Verlängerung. Diese blieb allerdings torlos, wodurch die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen musste.
Im Duell Mann gegen Mann, Schütze gegen Keeper, legte Ivan Saenko eiskalt mit dem ersten Treffer vor. Auf Mainzer Seite schritt der spätere KSC-Akteur Antonio da Silva zum Punkt. Langer Anlauf, große Schritte, Schuss! Doch Markus Miller hatte den Brasilianer durchschaut, fischte den Ball aus der rechten Ecke und brachte den altehrwürdigen Wildpark damit zum Explodieren!
Als Nächstes trat Florian Dick für Karlsruhe an. Der eingewechselte Außenverteidiger tat es Saenko gleich und platzierte die Kugel souverän rechts unten. Der Druck lag nun bei Mainz. Diese schickten Conor Casey zum Teufelskerl im KSC-Tor, aber auch der US-Amerikaner war seinem ehemaligen Teamkollegen nicht gewachsen. Somit stand es nach je zwei Elfmetern 2:0 für Blau-Weiß – zwei Paraden von Markus Miller.
Der dritte blau-weiße Schütze war Edmond Kapllani, der das Leder in gewohnter Manier im Tor versenkte. So kam es für Mainz zum alles entscheidenden Schuss durch Jürgen Kramny. Der spätere Cheftrainer von Stuttgart und Bielefeld verzweifelte aber schon an der bloßen Aura des jungen Torhüters und setzte den Ball an die Latte. Damit war es beschlossene Sache: Zweitligist Karlsruhe warf Bundesligist Mainz aus dem Pokal und „Killer“ Miller war geboren! Im Interview gab sich der Held in seiner bescheidenen Art und sagte: „Die Mannschaft hat gefightet und wollte unbedingt den Sieg. Dass ich es endgültig entscheide, freut mich natürlich umso mehr!“
Zwei Jahrzehnte später gibt „Killer“ Miller sein Wissen als Torwarttrainer an Max Weiß & Co. weiter. Danke für alles, Legende!