Blau-Weiss statt Braun mit Julius-Hirsch-Preis ausgezeichnet
Der Fanclub „Blau-Weiss statt Braun“ des Karlsruher SC ist mit dem Julius-Hirsch-Preis vom DFB im Dialog mit der Familie Hirsch ausgezeichnet worden. „Blau-Weiss statt Braun“ wurde am Sonntag in München mit dem zweiten Preis geehrt.
„Es war ein sehr bewegender Abend“, sagte Stefan Stoll, Vorsitzender des Fanclubs. „Für Blau-Weiß statt Braun ist das einfach eine Anerkennung unserer Arbeit, die wir über all die Jahre schon geleistet haben. Das macht einfach stolz.“
Der Verein wurde im Jahr 2000 nach dem Abstieg in die damals drittklassige Regionalliga Süd gegründet, um rechten Bewegungen auf den Rängen entgegenzuwirken. Blau-Weiss statt Braun wirbt für Toleranz und Gewaltfreiheit unter Fußballfans. Dabei steht im Vordergrund, Einflussnahmen politischer extremer, insbesondere rechtsextremer Gruppen auf Fußballfans zu verhindern.
Der Julius-Hirsch-Preis erinnert an den in Auschwitz ermordeten deutsch-jüdischen Nationalspieler Julius Hirsch. Hirsch hatte in seiner Spielerkarriere unter anderem beim Karlsruher FV und dem Turnclub 03 Karlsruhe gespielt. Für Stoll ein wichtiger Hintergrund bei der Verleihung des Preises: „Der Preis ist nach Karlsruhe, quasi in die Wirkungsstelle von Julius Hirsch zurückgekehrt.“
Für „Blau-Weiß statt Braun“ wird sich mit der Auszeichnung wenig ändern, außer in einem Punkt: „Das Einzige, was sich ändern wird, ist, dass wir finanziell nun ein wenig Puffer haben“, verrät Stoll. Der Preis ist mit 7.000 Euro dotiert. „Für so einen kleinen Verein wie uns, der von Spenden und Mitgliedsbeiträgen lebt, sind 7.000 Euro schon eine Hausnummer.“
Mit den neuen Mitteln soll auch die Erinnerungsarbeit weiter hochgehalten werden, so Stoll. Das sei „wahnsinnig wichtig“. Der Karlsruher SC gratuliert „Blau-Weiss statt Braun“!