Schiedsrichter: Alt (Illingen)
Austragungsort: Millerntor-Stadion
Spielplan

Mit Innovation Richtung Erfolg

Vorberichte

Unter der Regie von Fabian Hürzeler hat der FC St. Pauli bereits jetzt die beste Rückrunde der Vereinshistorie gespielt. Nun ist sogar ein Allzeitrekord in der 2. Bundesliga möglich. Der jüngste Trainer in den drei Profiligen Deutschlands hat in kürzester Zeit aus einem Abstiegs- einen Aufstiegskandidaten gemacht. Bei Gegner im Detail blicken wir heute auf eine rasante Entwicklung und auf das Fundament, das dieser zugrunde liegt.

Seit der Winterpause hat sich im hohen Norden am Millerntor einiges verändert. Nachdem Fabian Hürzeler vom Co- zum Cheftrainer befördert wurde, holte St. Pauli 40 Punkte aus 16 Partien. Mit einem Sieg am letzten Spieltag würden die Hamburger auf 43 Zähler springen, bislang sind 41 Punkte in einer Halbserie die Höchstzahl. Seither führte eine schier unglaubliche Aufholjagd von Platz 15 im Winter auf Rang 4 - der Schlüssel ist die Stabilität.

Hinten muss die Null stehen

Übungsleiter Hürzeler betont fast schon gebetsmühlenartig die Wichtigkeit der Defensivarbeit. Dieser Fokus äußert sich auch bei einem Blick in die Statistiken: Der FC St. Pauli hat in der Rückrunde bislang knapp 13 gegnerische Torschüsse pro Partie zugelassen. Das sind zwar drei mehr als in der Hinrunde, allerdings ist die Quote jener Abschlüsse, die auch auf das Tor gehen, stark gesunken. Während in der ersten Halbserie 36% der gegnerischen Torabschlüsse ihr Ziel fanden, sind es in der zweiten Saisonhälfte nur noch 23%. Die Anzahl an Schüssen auf das Tor hat demnach also von 3,6 auf 3,0 pro Partie abgenommen. Der Hamburger Defensivverbund sorgt somit seit der Übernahme Hürzelers dafür, dass die Abschlussqualität der gegnerischen Versuche nachgelassen hat. Das liegt unter anderem daran, dass ein Großteil der zugelassenen Torschüsse von außerhalb des Strafraums kommt (Anstieg von 3,6 auf 6,3 pro Spiel in der Rückrunde).

Zudem liegt Pauli-Schlussmann Nikola Vasilj mit 0.93 Gegentoren pro Spiel auf Platz zwei unter allen Torhütern der 2. Bundesliga. Ein ziemlicher Aufstieg, nachdem er Ende Oktober noch das Ligaschlusslicht in dieser Kategorie war.

Defensiv variabel und anpassungsfähig

Im Spiel gegen den Ball steht der FCSP für defensive Flexibilität. In einer 5-2-3-Grundformation verteidigen sie sehr geschlossen, die Abstände zwischen den einzelnen Spielern werden stets eng gehalten. Gegen besonders spielstarke Gegner verändern sie das System auch variabel zu einer noch kompakteren 5-4-1-Aufstellung. Um zu messen, wie aggressiv oder zurückhaltend eine Mannschaft verteidigt, lohnt sich ein Blick auf die Anzahl an Pässen, die der Gegner spielen kann, bevor eine Defensivaktion initiiert wird.

Unter Hürzeler lässt die Pauli Defensive 10,42 solcher Pässe zu, zwei mehr als unter seinem Vorgänger. Daraus lässt sich schließen, dass die „Kiezkicker“ zurückhaltender und passiver, aber nicht weniger konzentriert agieren. Sie setzen auf eine tiefe Pressinglinie, der Angriffsdruck gestaltet sich weniger intensiv. Oft wird der gegnerische Innenverteidiger gar nicht erst unter Druck gesetzt. Auslöser des Pressings ist eher der Pass zum Außenverteidiger oder ins Mittelfeldzentrum, dort wird dann konsequent zugegriffen. Auch nach eigenem Ballverlust lässt sich die Hürzeler-Elf deutlich weiter zurückfallen und intensiviert umgehend den Gegendruck mit Blick auf die Konterabsicherung.   
Eine große Stärke in Paulis Defensivstrategie ist die gegnerabhängige Anpassungsfähigkeit. Im Heimspiel gegen Fürth verteidigten die „Kiezkicker“ entgegen ihrer Philosophie deutlich aggressiver. Dort ließen sie im Durchschnitt nur fünf Pässe zu, bevor der defensive Zugriff erfolgte und behielten alle drei Punkte am Millerntor.

Pep Guardiola als Blaupause

Obwohl die Defensive als das Herzstück von Paulis Erfolg gilt, ist das Auftreten mit dem Ball am Fuß fast noch interessanter. Hürzeler verfolgt einen komplexen Spielstil, der besonders in der 2. Bundesliga selten zu finden ist. Geprägt von innovativen Ideen, geordnetem Spielaufbau und flachem Kurzpassspiel ist die Pauli-Spielweise in Nuancen angehaucht von Grundtugenden des typischen Guardiola-Fußballs.

Besonders zwei Aspekte, die allen voran Manchester City verkörpert, finden sich zumindest im Ansatz im Ballbesitzfußball der Hamburger wieder. Die Mannschaft agiert mit dem Ball sehr flexibel. Es gibt Räume und Positionen, wer diese besetzt ist aber letztendlich egal. Regelmäßig wechseln die Spieler in einer Angriffssequenz die komplette Seite. Der Spieler, der auf der Linksverteidiger-Position den Ball gewinnt, spielt oft 20 Sekunden später auf dem rechten offensiven Flügel den finalen Pass. Kaum jemand ist da, wo man ihn erwarten kann, trotzdem ist die Raumaufteilung perfekt. Dieses positionslose Spiel ist taktisch anspruchsvoll, jeder Spieler muss die Abläufe perfektionieren.

Gepaart wird diese Strategie mit den Grundsätzen des sogenannten „fluid football“. Im Angriff treten die Braun-Weißen auf dem Papier in einer 3-4-2-1- Grundformation auf. In Ballbesitz hat Paulis Realformation allerdings nicht mehr viel damit zu tun. Es herrscht viel Bewegung und Rotation auf dem Platz. Vor allem abseits des Balles sind permanent Läufe und Rotationen zu beobachten. Diese Herangehensweise ist für den Gegner schwer zu verteidigen, weil die Defensive durch die ganze Bewegung auseinandergezogen wird. Im Pauli-Fußball unter Hürzeler ist auf dem Feld oft zu erkennen, dass Spieler auf Positionen stehen, auf denen sie auf dem Papier nicht zu Hause sind. Die Übergänge zwischen Positionswechsel und Raumbesetzung geschehen fließend.
Dabei entwickelt sich ein sehr flügellastiges Spiel. Das Zentrum dient nur zur Überbrückung, um auf die andere Seite zu kommen. Es gibt zahlreiche Überlagerungen auf einer Seite, um dann mit schnellen Seitenwechseln den Gegner auseinanderzuziehen.

Sicher ist, dass der FC St. Pauli in der Rückrunde mit diesen taktischen Kniffen sehr viel effizienter auftritt als noch in der Hinrunde. Es ist spannend zu sehen, was technisch und taktisch in dem kurzen Zeitraum seit der Amtsantritt von Fabian Hürzeler verändert und etabliert wurde. Der Cheftrainer selbst sagt über sein Team:
„Wir haben schon in der gesamten Rückrunde eine extreme Intensität, Freude und auch Spaß im Training. Auch die Spieler, die wenig Einsatzzeiten bekommen, halten die Intensität hoch, indem sie Gas geben und sich nicht hängen lassen. Das spricht für den Charakter der Mannschaft“.

Am Sonntag kann im Saisonfinale gegen unseren KSC nun endgültig Zweitligageschichte geschrieben werden. Es wäre die Krönung eines bislang bemerkenswerten Prozesses, auch wenn wir aus blau-weißer Sicht alles dagegenhalten werden.

4 Glockenschläge, 7 Herren-Teams, 40 Rückrunden-Punkte und mehr...

Vorberichte

Noch ein letztes Mal für diese Saison heißt es: Auswärtsfahrt! Der Spielplan führt uns zum Saisonabschluss in die Hansestadt nach Hamburg. Grund genug, ein paar Zahlenspiele zu unserem Gastspiel auf St. Pauli auszupacken.

4 Schläge einer tiefen Glocke ertönen, bis Angus Young mit seiner Gitarre einsetzt. Die Rede ist hierbei natürlich vom legendären Song „Hells Bells“ der Hard Rock-Band AC/DC. Dieses Intro wird seit vielen Jahren als Einlauflied am Millerntor gespielt und sorgt bei allen Anwesenden für Gänsehaut am ganzen Körper. Wir freuen uns schon darauf, wenn am Sonntag Wanitzek, Schleusener & Co. zu diesen Klängen ins Stadion einlaufen!

7 Herrenfußballmannschaften sind Teil des FC St. Pauli. Der FCSP VII spielt in der Kreisklasse 4 gegen Teams wie den Wedeler TSV/Sportfreunde Holm oder Groß Flottbek II.

30 Jahre jung ist der Cheftrainer des FC St. Pauli Fabian Hürzeler. Der Mann an der St. Paulianer Seitenlinie ist damit aktuell der jüngste Trainer im deutschen Profifußball. Zum Vergleich: Knappe zwei Monate nach Hürzelers 14. Geburtstag absolvierte Daniel Gordon sein Bundesliga-Debüt für Borussia Dortmund.

35 Kickerinnen und Kicker bilden die weltweit tätige Vertretung von Profifußballer*innen FIFPro. Einer dieser Vertreter ist die St. Paulianer Nummer sieben Jackson Irvine. Der australische Nationalspieler trat der FIFPro zu Beginn dieses Jahres bei und repräsentiert seither die Ansichten der Fußball-Profis.

40 Punkte holte St. Pauli in den bisher 16 Spielen der Rückrunde. Für den FCSP ist es bereits die punktereichste Serie der Vereinsgeschichte, zum generellen Zweitliga-Rekord fehlt jedoch noch ein weiterer Sieg. Der aktuelle Rückrundenrekord liegt bei 41 Punkten und wird vom SC Freiburg (2006/06), Hertha BSC (2010/11) und Fortuna Düsseldorf (2011/12) gehalten.

45x lief Kyoung-Rok Choi für die Kiezkicker auf. Kyoung kam 2012 aus seiner südkoreanischen Heimat in die Nachwuchsabteilung des FCSP und entwickelte sich dort zum Profi.

55 Angriffe wurden in der aktuellen Saison sowohl bei unserem KSC als auch beim Hamburger Stadtteilclub aufgrund von einer Abseitsstellung abgepfiffen. Was das Fehlverhalten bei Bällen hinter die Abwehrkette betrifft, rangieren beide Teams etwa im Liga-Durchschnitt.

527 Schüsse feuerten die „Boys in Brown“ in der laufenden Saison bereits auf die gegnerischen Tore. Kein anderes Team der Liga schoss so häufig auf den Kasten, wie der FCSP. Unser KSC verzeichnete bisher knapp 50 Abschlüsse weniger.

1946 erhielt der FC St. Pauli als Antrittsprämie für ein Freundschaftsspiel ein drei Meter hohes Steinwappen. Nach Umplatzierung und Restaurierung steht das ikonische Monument noch heute vor der Südkurve des Millerntors. Das vereinbarte Spiel fand übrigens nie statt, das Steinwappen gab es trotzdem.

29.456 Zuschauende finden im Stadion am Millerntor Platz. Für das Saisonfinale am kommenden Sonntag sind bereits alle Tickets vergriffen und somit auch der Auswärtssektor restlos ausverkauft. Alle blau-weißen Fans, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, wird empfohlen an der U-Bahn-Haltestelle „Feldstraße“ auszusteigen. Von dort aus sind es nur noch wenige Fußmeter bis zum Gästebereich.

1.950.000 € fehlten dem FC St. Pauli nach dem Zweitliga-Abstieg 2002/03, um die Lizenzierungsauflagen für die damalige Regionalliga Nord zu erfüllen. Um den Gang in die Oberliga dennoch zu vermeiden, startete der FCSP die „Retter“-Kampagne. Durch verschiedene Aktionen, wie zum Beispiel dem Verkauf von T-Shirts, einem Solidaritätszuschlag auf Bier in Hamburger Kneipen und einem Benefizspiel gegen den großen FC Bayern München sammelte der Kiezclub über 2.000.0000 €. Die Lizenz war somit gesichert und der sportliche Niedergang konnte abgewendet werden.

"In uns lebt der große Ehrgeiz!"

Vorberichte

Die drei letzten Punkte der Saison sind zu vergeben! Bevor es für unseren KSC in den wohlverdienten Sommerurlaub geht, steht am Millerntor auf St. Pauli noch das finale Spiel der Saison an. Gemeinsam mit unserem Cheftrainer Christian Eichner blicken wir auf das Duell mit dem Hamburger Kiezclub.  

Das Spiel 

Der FC St. Pauli spielte in den vergangenen zehn Monaten eine Saison mit zwei verschiedenen Gesichtern. Nach der Hinrunde hatten die „Boys in Brown“ gerade mal einen Punkt Vorsprung auf Schlusslicht Sandhausen. Aufgrund der prekären sportlichen Lage sah die Vereinsführung dringenden Handlungsbedarf und setzte daraufhin zur Jahreswende auf Fabian Hürzeler. Hürzeler, mit gerade einmal 30 Jahren der jüngste Coach im deutschen Profifußball, drehte die Saison des Hamburger Stadtteilclubs dann komplett auf links und führte sein Team in das obere Gefilde der 2. Bundesliga. „Da treffen wir auf die beste Mannschaft der Rückrunde“, weiß auch unser Cheftrainer Christian Eichner. Unser Mann an der Seitenlinie verwies in der allwöchentlichen Presserunde hinsichtlich der Klasse des Gegners daher auf „den großen Ehrgeiz, das Spiel am Sonntag erfolgreich zu bestreiten“. Das Ziel ist also klar und dürfte niemanden überraschen: drei Punkte zum Abschluss! Eichner präzisierte die Vorgabe für das Wochenende: „Unser Anspruch ist es, dass wir im Endeffekt vor Kaiserslautern, Hannover und Kiel bleiben. Dazu müssen wir punkten!“ 

Abseits der tabellarischen Situation geht es für unsere Jungs auf dem Rasen natürlich auch nochmal darum, den Fans für ihren grandiosen Support einen letzten Sieg zu holen. Egal ob im heimischen BBBank Wildpark oder in den Stadien der Republik: Der KSC konnte sich Woche für Woche auf eine zahlreiche und lautstarke Unterstützung verlassen, die der Mannschaft sowohl in den erfolgreichen als auch in den schwierigen Phasen der Saison treu zur Seite stand. Dies wird sich am letzten Spiel der Saison auch nicht ändern, denn der Gästeblock ist mit über 2.800 verkauften Tickets restlos ausverkauft. Vielen Dank und großen Respekt an alle Auswärtsfahrenden! 

KSC-Personal 

Bei unserem Gastspiel auf St. Pauli werden Daniel O’Shaughnessy und Stephan Ambrosius leider erneut verletzungsbedingt ausfallen. Für das Mittelfeldjuwel Tim Breithaupt reicht es am letzten Spieltag trotz eines positiven Reha-Verlaufs im Saisonfinale ebenfalls nicht zum Comeback und Efe-Kaan Sihlaroglu bleibt am Wochenende mit einer Erkältung zuhause im Bett.  

Des Weiteren müssen wir am Millerntor auf die beiden Gelbgesperrten Marcel Franke und Jerôme Gondorf verzichten. Unser Abwehrchef sah beim Derbysieg gegen Kaiserslautern seine zehnte, Kapitän Gondorf die fünfte Verwarnung der Saison.  

Für das letzte Saisonspiel müssen wir aber nicht nur Ausfälle verkraften, sondern dürfen uns auch über einen Rückkehrer freuen! Mittelfeldmann Leon Jensen kehrt nach dem Absitzen seiner Sperre wieder in das blau-weiße Aufgebot zurück. 

Die Lage in Liga 2 

Sonntag ist der Tag der Entscheidung! Am letzten Spieltag werden alle Begegnungen zeitgleich ab 15:30 Uhr ausgetragen. In der Vorwoche machte der SV Darmstadt 98 (1.) bereits den direkten Aufstieg klar, nun ist die Meisterschaft das letzte Ziel in der erfolgreichen Lilien-Saison. Damit die Hessen beim anstehenden Rathaus-Empfang die 8,5 Kilogramm Schüssel präsentieren können, müssen sie dem Fürther Kleeblatt (12.) auswärts mindestens einen Zähler abtrotzen. Die Grün-Weißen haben den Klassenerhalt mit 38 Punkten indes schon sicher, ganz anders sieht das jedoch beim SSV Jahn Regensburg (17.) aus. Die Donaustädter haben zwar rein rechnerisch noch eine Chance auf Platz 16, aufgrund des desaströsen Torverhältnisses müsste man allerdings haushoch gegen den zweiten Meisterschaftsaspiranten Heidenheim (2.) gewinnen. Eine etwas bessere Ausgangslage hat das Abstiegskampf-Trio Bielefeld (16.), Nürnberg (15.) und Braunschweig (14.). Für die Arminia geht es nach Magdeburg (11.), der Club gastiert in Paderborn (5.) und der BTSV kämpft an der Ostsee bei Hansa Rostock (13.) um den Verbleib in Liga zwei.  

Im „Fight“ um Rang sieben muss unser KSC den Platz der Begierde im Fernduell gegen Kaiserslautern (8.), Hannover (9.) und Kiel (10.) verteidigen. Während sich 96 und Holstein in der niedersächsischen Landeshauptstadt gegenseitig Punkte wegnehmen, empfangen die Pfälzer Fortuna Düsseldorf (6.). Zum Abschluss springen wir von der Tabellenmitte wieder zurück an die beiden Enden, denn der Hamburger SV (3.) möchte nach inzwischen fünfjähriger Bundesliga-Abstinenz endlich wieder ins Fußball-Oberhaus zurückkehren. Damit dies auf direktem Wege ohne Nachsitzen in der Relegation klappt, müssen die Hanseaten beim bereits abgestiegenen SV Sandhausen (18.) gewinnen und zeitgleich auf Regensburger Schützenhilfe hoffen. Die Spannung im Zieleinlauf der 2. Liga ist vorprogrammiert!   

Unentschieden gegen Pauli sichert Platz 7

Spielberichte

Am 34. Spieltag waren wir in Hamburg am Millerntor-Stadion zu Gast, wo uns der FC St. Pauli zum Saisonfinale empfing.  

Christian Eichners Taktik

Im Vergleich zum Derbysieg im letzten Heimspiel der Saison nahm Cheftrainer Christian Eichner drei Veränderungen in der Startelf vor. In der Viererkette ersetzte Christoph Kobald den gelbgesperrten Marcel Franke. Da Kapitän Gondorf ebenfalls gesperrt zuschauen musste, rückte Leon Jensen zurück ins Mittelfeld. Zudem wirkte Lucas Cueto in seinem letzten Spiel für unseren KSC von Beginn an mit.

Zahl des Spiels

46! So viele Punkte hat unser KSC nach dem heutigen Remis in dieser Saison gesammelt.

Das Spiel in der Zusammenfassung

Im Saisonfinale begegneten sich zwei der formstärksten Mannschaften der Rückrunde in einem über weite Strecken hinweg zähen Duell. Obwohl beide Teams im Auf- und Abstiegsrennen nichts mehr zu tun hatten, sind unsere Blau-Weißen mit der Ambition nach Hamburg gereist, Platz sieben in der Tabelle zu verteidigen.

Tempoarme erste Halbzeit zwischen den Strafräumen

Die Spielkontrolle gehörte in der Anfangsphase den Gastgebern, die unseren KSC zwar erstmal spielen ließen, im Zentrum aber energisch zupackten. Die Eichner-Elf ließ sich zunächst zurückfallen und stand in der Mitte kompakt. Nach einer schnellen Umschaltgelegenheit kam Kapitän Wanitzek früh zum ersten Mal in Abschlussposition (3.). Auf der anderen Seite sorgte Conor Metcalfe in der achten Spielminute buchstäblich für den ersten Knalleffekt. Seinen wuchtigen Schuss von der rechten Seite lenkte Gersbeck mit den Fingerspitzen an den Innenpfosten.
Anschließend entwickelte sich eine in allen Belangen ausgeglichene Partie. Beide Mannschaften spielten flach und geduldig hinten raus, unsere Jungs warteten vor allem auf Umschaltmomente. Große Torgefahr kam allerdings nur selten auf. In einer chancenarmen ersten halben Stunde hatten Lukas Daschner (23.) und Leart Paqarada (29.) aus der Distanz noch die besten Gelegenheiten.

Eiskalter Schleusener nutzt turbulente Schlussphase

Kurz vor der Pause kam dann noch einmal Fahrt in die Begegnung. Zunächst hatten unsere Fächerstädter ihre bis dato größte Tormöglichkeit. Nachdem sich Mikkel Kaufmann im Eins-gegen-Eins auf der rechten Seite durchsetzte und den Ball in den Rückraum legte, wurde der Schuss von Leon Jensen im letzten Moment geblockt (42.). Im direkten Gegenzug parierte KSC-Schlussmann Gersbeck einen Kopfball von St. Pauli-Verteidiger Mets aus fünf Metern überragend (43.).

Das letzte Wort in diesem ersten Durchgang hatte dann Fabian Schleusener. Der für dem verletzten Brosinski eingewechselte Philip Heise überbrückte mit einem langen Ball die komplette Hamburger Defensivreihe und spielte den eingelaufenen Schleusener vorm gegnerischen Kasten frei an. Der beste KSC-Torschütze blieb eiskalt und schob zu seinem 13. Saisontreffer ein (45.+2) – persönlicher Saisonrekord.

Über die gesamte erste Hälfte hatten die Hamburger leichtes spielerisches Übergewicht. In der Offensive präsentierten sie sich allerdings zu harmlos. Unser KSC zeigte sich defensiv aufmerksam und ließ fast ausschließlich Abschlüsse von außerhalb des Sechzehnmeterraums zu. Nach vorne agierte die Elf von Christian Eichner weitestgehend vorsichtig, bis unsere Nummer 24 dem Gastgeber unmittelbar vor dem Pausenpfiff eine kalte Dusche verpasste.

Paqaradas Ausgleich bleibt das einzige Highlight im zweiten Durchgang

St. Pauli kam bemüht aus der Kabine, aber im letzten Drittel ging den „Kiezkickern“ trotz flüssiger Ballstafetten der Schwung abhanden. Nach etwas Leerlauf zahlte sich der erhöhte Druck in der 60. Minute dennoch aus: Gersbeck parierte gegen Metcalfe noch gut, doch die Kugel sprang unkontrolliert durch den Strafraum. Kapitän Paqarada nutzte das Flipper-Chaos in unserer Hintermannschaft und fand die Lücke zwischen Gersbeck und Kobald zum Ausgleich. Von Offensivbemühungen war auf Seiten unserer Blau-Weißen zu diesem Zeitpunkt nicht viel zu sehen. 

Nach längerer Ruhephase wagte unser KSC wieder einen Vorstoß in Richtung FCSP-Tor. Jensen schickte Heise in die Tiefe, dessen Flanke rutschte über den Fuß und rauschte haarscharf am Lattenkreuz vorbei (75.). 

Somit beendete Schiedsrichter Patrick Alt das Spiel nach 90 Minuten beim Spielstand von 1:1. Somit gaben sich beide Mannschaften mit dem einfachen Punktgewinn zufrieden und können auf eine insgesamt ordentliche Leistung in der Spielzeit 2022/23 zurückblicken.

Fazit & Ausblick

Zum Saisonabschluss gelang es unseren Jungs dem starken FC St. Pauli über weite Strecken das Leben schwer zu machen. Mit 1:1 trennten sich beide Teams am Ende leistungsgerecht.
Unser KSC zeigte eine defensiv aufmerksame Partie und beendet die Saison 2022/23 auf Platz 7. Damit erreichen wir alle Saisonziele und können gespannt auf die nächste Saison hinfiebern.

Die Übersicht

KSC: Gersbeck – Jung, Gordon Kobald, Brosinski (16. Heise) – Jensen (85. Rapp), Cueto (85. Thiede), Wanitzek, Nebel – Kaufmann (69. Rossmann), Schleusener (85. Zivzivadze)

FC St. Pauli: Vasilij – Medic, Smith, Mets – Saliakas (75. Zander), Irvine (46. Aremu), Hartel, Paqarada (83. Ritzka) – Metcalfe (75. Eggestein), Daschner, Saad (67. Matanovic)

Tore: Schleusener (45.+2) / Paqarada (59.)

Schiedsrichter: Patrick Alt

Ort: Millerntor-Stadion

Zuschauende: 29.456


Match
Center
1:1