Vorschau: LR Ahlen Karlsruher SC

(eis) Mit einem 19 Mann starken Kader machte sich der Tross des Karlsruher SC am Donnerstagnachmittag auf den Weg nach Ahlen. Dort müssen die Badener heute (19 Uhr) bei Ex Trainer Stefan Kuntz zum zweiten Auswärtsspiel der laufenden Saison antreten. "Wir könnten fünf Punkte auf dem Konto haben und ungeschlagen sein", zieht KSC Coach Lorenz Günther Köstner ein frühes Zwischenfazit nach drei absolvierten Partien, die zu lediglich einem Erfolgserlebnis führten. "Wir haben viel Lehrgeld bezahlt, kleine Fehler wurden bestraft und jetzt ist es unsere Aufgabe, eben diese abzustellen."

Die zurückliegende Heimschlappe gegen Rot Weiß Oberhausen hat Köstner zwar immer noch nicht ganz verdaut, in den Köpfen seiner Spieler soll das aber keine Rolle spielen. "In den Gesprächen habe ich herausgefunden, dass viele die Oberhausener trotz meiner Warnungen unterschätzt haben", analysiert der Franke den schwachen Auftritt seiner Elf im ersten Durchgang. Unter der Woche habe die Mannschaft konzentriert und einsatzfreudig trainiert, deshalb geht Lorenz Günther Köstner auch optimistisch ins Spiel gegen die Ahlener.

Verzichten muss er dabei auf die Dienste von Milorad Popovic, der sich gegen Oberhausen eine Knieverletzung zuzog, Mittelfeldakteur Ralf Becker fehlt aus persönlichen Gründen. Ins Team zurück kehrt dafür Ivan Saenko nach absolvierter gelb rot Sperre, zudem steht Michael Zepek nach seiner Verletzung erstmals im Aufgebot der Blauweißen. Einen Kurzeinsatz des Abwehrspielers schließt Trainer Köstner zwar nicht aus, "allerdings merkt man ihm die Fehlende Spritzigkeit durchaus noch an". Den verletzten Popovic wird also wie schon gegen Oberhausen Youngster Florian Dick ersetzen, der ein gelungenes Debüt gab und die Karlsruher Verteidigung weiter verjüngt. Neben dem 18 jährigen Dick, dem ein Jahr älteren Martin Stoll und Mario Eggimann (22) kann sich der 28 jährige Thomas Kies fast schon zum "alten Eisen" zählen. In der Unerfahrenheit seiner Abwehrkette sieht Köstner allerdings keinerlei Probleme: "Die Jungs haben keine Angst, also sollen sie sich frei schwimmen sie haben meine volle Rückendeckung!"

Für "Rückkehrer" Saenko dürfte in Ahlen Aydin Cetin der Anfangself weichen müssen, neben dem jungen Russen wird erneut der bislang glücklose Conor Casey von Beginn an auflaufen. "Conor hatte bisher in jedem Spiel seine Torchancen, er wird sein Erfolgserlebnis schon bekommen", nimmt der Coach seinen Mittelstürmer in Schutz. Neuzugang Jan Männer könnte im Falle einer noch offensiveren Grundausrichtung für Ralf Becker zum Einsatz kommen, wahrscheinlicher ist aber, dass Christian Hassa die Startformation komplettieren wird. "Männer ist jung, schnell, aggressiv, kopfballstark und kommt aus der Region, er entspricht also voll meinem Anforderungsprofil", zeigt sich Lorenz Günther Köstner mit der Neuverpflichtung aus Freiburg zufrieden.

Der finanzielle Spielraum für Neuverpflichtungen ist mit dem Transfer von Jan Männer ausgeschöpft, Bashiru Gambo, der ebenfalls als Neuzugang im Gespräch war, trainiert allerdings weiter im Wildpark mit. "Er soll seine Fitness verbessern und dann wäre er auf jeden Fall ein Thema für mich", lehnt sich Köstner weit aus dem Fenster und zieht den erstaunten Blick von Präsident Hubert Raase auf sich. "Ich würde dem Trainer natürlich gerne immer das geben, was er haben möchte", rechtfertigt sich das Vereinsoberhaupt, "aber wir haben einen Haushalt und wir haben einen Verwaltungsrat und in diesem Rahmen müssen wir uns bewegen."

"Der Verein sollte nicht so viel leihen und nicht aus den Augen verlieren, dass man auch wieder eigene "Werte" haben muss", gibt Cheftrainer Köstner zu bedenken. Bereits nach dem Oberhausenspiel hatte er Vize Präsident Michael Steidl mit den Worten "Spart euch doch zu Tode!" angefahren. "Er war der erste, der mir über den Weg gelaufen ist, da hat er halt Pech gehabt", kann sich der 51 Jährige ein Lächeln nicht verkneifen. "Bei so einem Spiel stauen sich eben Emotionen auf. Ich kenne die wirtschaftliche Situation des Vereins und lasse nicht wie ein Hund die Schlappohren hängen, nur weil ich keine weiteren Spieler bekomme. Der vorhandene Kader kann etwas erreichen und das sollen sie auch zeigen!"

"Wenn wir jetzt einen Spieler in Aussicht hätten, der in den Augen des Trainers ein absoluter Knaller wäre, gäbe es eventuell die Möglichkeit, das aus privaten Ressourcen zu finanzieren", möchte auch Hubert Raase seinem Trainer nicht komplett den Riegel vorschieben. Der Präsident schickt aber gleich hinterher: "Ich habe aber keinerlei Zusagen, das müssten wir dann eben versuchen."

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Match
Center
3:0