KSC-Aufstiegstrainer mit 84 Jahren verstorben

Nachruf auf Manni Krafft: KSC-Aufstiegstrainer mit 84 Jahren verstorben

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Die KSC-Familie trauert um Manfred "Manni" Krafft. Der Aufstiegstrainer von 1980 verstarb nach langer, schwerer Krankheit mit 84 Jahren.

Der gebürtige Düsseldorfer und gelernte Stuckateur Manfred „Manni“ Krafft heuerte zur Saison 1978/79 als Trainer des KSC im Wildpark an. Den damaligen Zweitligisten führte er in seiner ersten Spielrunde in der badischen Residenz auf den fünften Tabellenplatz. Im darauffolgenden Jahr errangen die Blau-Weißen die Vizemeisterschaft und qualifizierten sich somit für die Relegationsspiele um den Aufstieg in die Bundesliga gegen den Westvertreter SC Rot-Weiß Essen. Nach einem 5:1-Heimsieg und einer 1:3-Niederlage bei der Schlacht im „Stadion an der Hafenstraße“ konnte Trainer Krafft mit seinen Mannen den allseits ersehnten Bundesligaaufstieg feiern. Mit Rang 10 führte der Cheftrainer den KSC dann im folgenden Jahr zur bisher besten Platzierung in der blau-weißen Bundesligageschichte. In der darauffolgenden Spielzeit wurde er nach drei Niederlagen in Folge nach dem 14. Spieltag überraschend und für die meisten Anhänger und Freunde des KSC völlig unverständlich entlassen und durch Max Merkel ersetzt. Unverständlich auch deshalb, da die Wildparkelf zu diesem Zeitpunkt eine durchaus zufriedenstellende Runde spielte und deshalb auf Tabellenplatz 12 rangierte.

Manni Krafft war bei der Anhängerschaft und im Verein beliebt und anerkannt. Gegenüber den Spielern war er nicht nur hat und gerecht, sondern auch ein väterlicher umgänglicher Typ von Mann. Sicher, er verlangte von seinen Akteuren ein hohes Maß an Disziplin, bolzte Kondition noch und nöcher, jedoch, seine von ihm angeleiteten Mannschaften waren stets topfit - gerade, weil in den Trainingslagern die Laufeinheiten und die Arbeit mit den Medizinbällen im Mittelpunkt des Geschehens standen. „Wir sind ja nicht zum Urlaub hier“, lautete die Krafftsche Maxime.

Seine gesamte aktive Laufbahn verbrachte der meist als Außenläufer eingesetzte Spieler Krafft bei der Düsseldorfer Fortuna. Nach der Jugend wurde er in 125 Meisterschaftsbegegnungen eingesetzt und erzielte 12 Tore. Mit Fortuna Düsseldorf erreichte er als Spieler 1962 das DFB-Pokalendspiel, welches mit 1:2 n.V. gegen den 1. FC Nürnberg verloren ging.

Seine Trainerlaufbahn begann er als Co-Trainer bei Fortuna im Stadion „Am Flingerbroich“. Es folgten Stationen beim VfR Neuss, SG Union Solingen, VfR Büttgen, nochmals Fortuna Düsseldorf (Aufbau der Jugend- und Fohlenakademie), 1. FC Saarbrücken, KSC, SV Darmstadt 98, FV Offenburg, 1. FC Kaiserslautern, nochmals SG Union Solingen, Stuttgarter Kickers (Bundesligaaufstieg) und 1. FC Pforzheim.

Über 40 Jahre war die Wahlheimat des Freundes rheinischen Frohsinns die Gemeinde Ettlingen-Spessart. Dort verstarb der sympathische, geradlinige und stets korrekte Mensch und faire Sportsmann nach langer, schwerer Krankheit. Der KSC ist mit seinen Gedanken bei ihm und seiner trauernden Familie. Die Blau-Weißen werden Manfred „Manni“ Krafft ein ehrendes Andenken bewahren.

Text: Heiko Räther


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