Fußballlegende verstarb im Alter von 83 Jahren

KSC trauert um Günter Herrmann

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Die KSC-Familie trauert um Günter Herrmann. Der frühere Nationalspieler verstarb am vergangenen Samstag, dem 22.07. im Alter von 83 Jahren.

Der technisch feine Ballverteiler und Spielgestalter kam zur Saison 1958/59 in den Wildpark. Der in Trier geborene offensive Mittelfeldstratege wurde bereits in der Jugend der dortigen Eintracht in die A-Jugendnationalmann­schaft der Bundesrepublik berufen und war Teilnehmer an den UEFA-Jugend­turnieren 1957 und 1958.

Beim KSC angekommen, war der mit einem strammen Schuss ausgestattete Akteur sofortiger Stammspieler und hatte seinen Anteil an dem Gelingen der süd­deutschen Meisterschaft im Jahre 1960. Dort scheiterte der KSC in der Endrunde zur deutschen Meisterschaft, mit einem gut aufgelegten Günter Herrmann (5 Spiele, 2 Tore) am späteren Meister HSV.

Dazu verlor der KSC im Oktober 1960 das DFB-Pokalfinale in Düsseldorf gegen den krassen Außenseiter Borussia Mönchengladbach mit 2:3, wobei Herrmann den vorübergehenden Ausgleich zum 1:1 für seine Farben erzielen konnte.

In der seinerzeit erstklassigen Oberliga Süd kam der Spielmacher auf 115 Einsätze, 19 Tore für den KSC

Zur Runde 1962/63 hatte Herrmann bereits einen Vertrag beim italienischen Serie A-Club FC Modena in der Tasche. Indes, der KSC verweigerte die Freigabe. Zur Bundesligagründung 1963/64 wechselte er zu den Knappen vom FC Schalke 04. Der KSC verlangte eine Ablöse über DM 100.000. Die damaligen Statuten ließen jedoch lediglich eine Höchstablöse über DM 50.000 zu. Was tun? Ganz einfach, die Schalker übernahmen zusätzlich den KSC-Reservisten Hans-Georg Lambert. Jener hatte für die Blau-Weißen kein einziges Punktspiel bestritten und sollte ebenfalls DM 50.000 Ablöse kosten. Diese Tatsache rief den DFB auf den Plan, der ein unzulässiges „Koppelgeschäft“ witterte und beide Vereine zu vier Punkten Abzug und einer Geld­strafe von jeweils DM 10.000 verdonnerte. Das DFB-Bundesgericht hob dieses Urteil allerdings wieder auf.

Nach vier Jahren im Revier auf Schalke kehrte Herrmann zum KSC zurück. Trotz guter 24 Spiele und fünf Toren konnte auch er den ersten Abstieg des KSC nach der Serie 1967/68 in die Zweitklassigkeit nicht verhindern. Nach diesen für ihn zermürbendem Jahr ging seine Reise in die betuliche Schweiz. Dort wurde er 1974 mit dem FC Sion Schweizer Pokalsieger. Im Anschluss an seine aktive Laufbahn kümmerte sich Herrmann um den Nachwuchs des FC Sion und ließ sich in Crans-Montana nieder, wo er ein gut gehendes Lokal betrieb.

Zu seiner aktiven Zeit war Herrmann der einzige Fußballer, der sämtliche Nationalmannschaften in Deutschland durchlief. Zwei U-23 Länderspiele, ein Tor - fünf Amateurländerspiele, ein Tor - 1 B-Länderspiel und 9 A-Länderspiele, ein Tor, sowie die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 1962 in Chile (ohne Einsatz) stehen in seiner Vita.

Günter Herrmann verstarb am 22. Juli in seiner Schweizer Wahlheimat. Der KSC wird ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.


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