KSC-Geschichte: Weihnachtliche Spiele

Unser Vereinsrat Heiko Räther hat wieder in seinem Privat-Archiv gegraben und eine mehr als weihnachtliche Geschichte aus der KSC-Historie gefunden.

Da der Fußball in den 1950er Jahren sowohl mit internationalen Vergleichen auf Clubebene als auch im Fernsehen noch ein kümmerliches Dasein fristete, war man beim KSC bemüht seinem treuen Publikum zwischen Weihnachten und Neujahr einen fußballerischen Leckerbissen gegen damals europäische Spitzenmannschaften zu präsentieren. Als erster und zunächst einziger arbeitet der gebürtige Ungar Dr. Georg-Otto Ratz mit Wohnsitz in Basel und Büro in München als internationaler Spiele- und Spielervermittler. "Mister Zehn-Prozent", wie er aufgrund seines Vermittlungsanteils genannt wurde, konnte dem KSC folgende Freundschaftsspiele vermitteln:

Am 23. Dezember 1956 empfing die Elf vom Wildpark das jugoslawische Spitzenteam von SK Belgrad. Ergebnis: 1:2. Das KSC-Tor vor 5.000 Zuschauern erzielte Oswald "Ossi" Traub.

Gleich zweimal trat der KSC 1957 in dieser weihnachtlichen Zeit gegen osteuropäische Spitzenmannschaften an. Am ersten Weihnachtstag verlor man gegen die ungarischen Ballzauberer von MTK Budapest vor 11.000 Besuchern mit 2:4. Die Treffer für unsere Farben erzielten Ernst Kunkel und Max Schwall.
Am Silvestertag des gleichen Jahres musste man sich der polnischen Übermannschaft vorn Gornik Hindenburg (das heutige Zabrze, aktueller Club von Lukas Podolski) mit 1:4 geschlagen geben. Den Treffer vor 5.000 Zuschauern erzielte Hein Schmitt.

Da der Besucherandrang bei Kälte, Schnee und Eis nicht den Erwartungen entsprach, wurden diese internationalen Freundschaftsspiele wieder ad acta gelegt.

Dennoch musste der KSC im Jahrzehnt der 1950er Jahre noch des Öfteren zwischen Weihnachten und Silvester zu einem Fußballspiel antreten. Schließlich, heutzutage zumindest in Deutschland undenkbar, wurden so manche Punkt- und Pokalspiele zu dieser Zeit angesetzt. Dies ist jedoch eine andere Geschichte.