Klarstellung zum BNN-Interview von Necat Aygün

Club

Im Folgenden bezieht der Karlsruher SC Stellung zu dem am Freitag, 13. Oktober, veröffentlichten BNN-Interview mit dem ehemaligen Technischen Leiter Sport Necat Aygün. 

Überrascht hat der KSC das Interview von Necat Aygün aufgenommen. Insbesondere auch deshalb, da dort diverse Falschinformationen enthalten sind, die nachweislich unter anderem durch schriftliche Dokumentation widerlegt werden können. Die vorzeitige einvernehmliche Auflösung seines, bis Ende Februar 2024 laufenden, Vertrages zum 30.09.2023, gingen angenehme Gespräche voraus und es erfolgte seitens des KSC eine positive öffentliche Verabschiedung. Daher kann der Club trotz möglicher Enttäuschung über das Ende der Tätigkeit nicht nachvollziehen, warum sich Necat Aygün derart in den Medien äußert. 

Hinsichtlich der Falschinformationen ist es dem KSC sehr wichtig, gegenüber seinen Mitgliedern und Fans aus Gründen der Transparenz die korrekten Abläufe darzustellen: 

  1. Nach der Abberufung und Freistellung des Geschäftsführers Sport Oliver Kreuzer Anfang April durch den Beirat der KSC GmbH & Co. KGaA, hat der verbliebene Geschäftsführer im Rahmen seiner gesetzlichen Pflicht dafür gesorgt, dass hinsichtlich der anstehenden Kaderplanung schnellstmöglich wieder eine operative Handlungsfähigkeit gewährleistet ist. In diesem Zusammenhang wurde in Rücksprache mit dem Beirat die Taskforce Sport gegründet.

    Mitglieder der Taskforce waren Christian Eichner (Cheftrainer), Zlatan Bajramovic (Co-Trainer), Necat Aygün (Technischer Leiter Sport), Sebastian Freis (damals Leiter Scouting Organisation, heute Bereichsleiter Profis), Michael Bischof (damals Sportlicher Leiter aKAdemie, heute Bereichsleiter Entwicklung, Scouting & Analyse) sowie Michael Becker (Geschäftsführer).

    Hinsichtlich der Kompetenzverteilung in der Taskforce wurde geregelt, dass Christian Eichner die Rolle der sportlichen Leitung übernimmt und damit aus sportlicher Sicht die finale Entscheidungskompetenz innehat. Bezüglich der finanziellen Bewertung im Rahmen der verabschiedeten Budgetplanung verblieb die Entscheidungskompetenz, wie auch vor der Abberufung des Geschäftsführers Sport, bei Michael Becker.  

    Die Zusammenarbeit in der Task Force war zu jeder Zeit von allen Beteiligten sehr konstruktiv und zielführend. 

    Die Aussage im Interview von Necat Aygün, dass der verbliebene Geschäftsführer im Alleingang über Transfers entschieden hat, ist nachweislich falsch. Potenzielle Neuzugänge wurden in der Taskforce Sport unter anderem in wöchentlichen Sitzungen gemeinsam umfangreich besprochen und bewertet. Dabei erfolgte seitens des Geschäftsführers ausnahmslos eine Bewertung auf finanzieller Ebene, die sportliche Bewertung erfolgte durch die anderen Mitglieder. Am Ende wurde gemeinsam entschieden, welcher Transfer realisiert werden kann und welcher nicht.

    Edmund Becker (Bereichsleiter aKAdemie) war nicht Teil der Taskforce Sport und daher auch nicht bei der Entscheidungsfindung von Transfers involviert. 
     
  2. Die Aussage, die Geschäftsführung hätte Necat Aygün verboten, die eigenen Spiele des KSC zu schauen, ist nachweislich falsch. Vielmehr hatten Cheftrainer Christian Eichner und die Geschäftsführung im Zuge des Saisonendspurts 2022/23 gemeinsam entschieden, dass die zu dieser Zeit führenden Personen aus dem Scouting, Necat Aygün und Sebastian Freis, sich auf das Live-Scouting von potenziellen Neuzugängen konzentrieren sollen, um noch besser für die anstehende Transferphase vorbereitet zu sein. Hierüber wurden beide Personen am 11. April 2023 per E-Mail informiert.
     
  3. Die Aussage, die Kooperation mit Galatasaray Istanbul wurde ohne Angaben von Gründen nicht weiterverfolgt, ist nachweislich falsch. In Rücksprache mit der Taskforce Sport und dem Beirat wurde entschieden, das Thema bis zur Neubesetzung des Bereichsleiters Profis und bis zum Ende der Transferphase zurückzustellen. Hintergrund war, dass die Gespräche für eine mögliche Kooperation von den dann handelnden Personen gut vorbereitet werden sollten. Auch sollte der Fokus der Mitglieder der Taskforce Sport voll auf der laufenden Transferphase liegen. 
     
  4. Die Aussage, es wurde Necat Aygün und Christian Eichner im Sommer verboten, mit dem Aufsichtsrat der KSC GmbH & Co. KGaA zu sprechen, ist nachweislich falsch. Das Gremium hat jederzeit ein entsprechendes Auskunftsrecht. Die Geschäftsführung hatte Necat Aygün lediglich darauf hingewiesen, dass hierbei idealerweise der gemeinsam mit den Gremien definierte Prozess eingehalten werden sollte. Dieser sieht vor, dass solche Gesprächsanfragen zentral vom Aufsichtsratsvorsitzenden über die Geschäftsführung koordiniert werden und beispielsweise eine Einladung zu einer Sitzung erfolgt. In diesem Zusammenhang hatte sich die Geschäftsführung auch nochmals mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Herrn Wolfgang Grenke per E-Mail ausgetauscht und Einvernehmen über das Vorgehen hergestellt. 
     

Der Karlsruher SC bedauert es sehr, in dieser Form öffentlich Stellung nehmen zu müssen. Aufgrund der im Interview nachweislich enthaltenen einseitigen Falschinformationen verbleibt jedoch kein anderer Weg. Zu konkreten Personalien, Vertragsinhalten oder Zahlen wird sich der KSC aus Gründen der Professionalität und Vertraulichkeit nicht öffentlich äußern, auch wenn hier ebenfalls falsche Informationen im Interview enthalten sind.  

In Zeiten, in denen es sportlich nicht rund läuft, zeigt sich die Stärke und der Zusammenhalt eines Clubs. Persönliche Befindlichkeiten müssen nun in den Hintergrund treten, um wieder gemeinsam erfolgreich zu sein. Denn nichts ist größer als der Verein! 


Match
Center
- : -