KSC-Allstars: Torreiches Benefizspiel im Hornisgrindestadion

Allstars

Wittwer, Carl, Reich! Eingefleischte KSC-Fans schnalzen mit der Zunge und erinnerten sich an ruhmreiche Wildparkzeiten mit „Euro-Eddy“ und „Winnie Schäfer“, als die Allstars des Traditionsclubs zu einem Benefizspiel im Hornisgrindestadion einliefen.

Nur VfR-Keeper Marc Hohmann hatte bei bestem Fußballwetter vor 300 Zuschauern ein etwas mulmiges Gefühl und dachte bei sich: „Alles, nur keinen Doppelpack.“ Doch während des fairen Spiels mit deutlicher Überlegenheit der Ex-Profis aus der Fächerstadt klingelte es immer wieder im Kasten von Marc Hohmann, der 15-mal hinter sich greifen musste. So blieb ihm nur der Trost, dass er einer der Besten auf dem Platz war, viele hochkarätige Chancen vereitelte und von seinen Kindern Nadja, Meicke und Sören höchste Komplimente erhielt: „Echt super, wie unser Papa für sein Alter noch so drauf ist.“

Die etwas älteren Fans erinnerten sich noch an jene magische Nacht im Wildparkstadion am 2. November 1993, als im UEFA-Pokal das Rückspiel gegen die bärenstarken Spieler aus Valencia anstand und niemand nach der 1:3 Hinspielniederlage einen Pfifferling auf den KSC setzte. Doch am Ende hieß es 7:0, der KSC fegte das Team aus Valencia mit einer fulminanten Leistung und allein vier Toren von „Euro-Eddy“ EdgarSchmitt vom Platz und sorgte für das unvergessene „Wunder vom Wildpark“.

Mit dabei waren Michael Wittwer, Eberhard Carl und Rainer Krieg, die nun mit dem KSC-Teammanager Burkhard Reich und Kapitän der „KSC-Allstars“ nach Achern kamen, um eine Idee der Verantwortlichen des VfR um Michael Müller zu unterstützen.

Der Erlös aus dem Spiel der „Alten Herrn“ beider Traditionsclubs und weiterer Spenden kam dem Förderverein krebskranker Kinder zugute, so dass der Vorsitzende Michael Müller und der Vorstand Finanzen Daniel Petersen dem Vertreter des Fördervereins, Hans-Peter Vollet, die 3 865,77 Euro übergeben konnte.

Darin waren auch die 150 Euro enthalten, die Michael Frisch für ein Trikot des Nationalspielers Thomas „Icke“ Hässler mit der Nummer 10 ersteigerte. Das Trikot aus der Saison 1997 hatte Timo Nötzel gespendet. Mit dem Spiel wollte der VfR den Freunden und Unterstützern danken, die ihm in schwierigen Jahren zur Seite standen.

Nun ist der VfR auf einem guten Weg, die Jugendarbeit läuft, der zweite Rasenplatz liegt da und alle schauen hoffnungsvoll nach vorne. Dabei haben die KSC-Allstars gerne geholfen, die einige Male im Jahr nur für einen guten Zweck die Kickschuhe schnüren wie Burkhard Reich betonte. Deshalb war für den Teammanager das Ergebnis auch zweitrangig, wiewohl die Ex-Profis nichts anbrennen ließen.

Herausragend war Rainer Scharinger, der acht zum Teil sehenswerte Treffer erzielte. Auch Dominik Eller, Michael Wittwer, Eberhard Carl zeigten eindrucksvoll, dass sie noch immer mit dem Ball zaubern können, auch wenn schnelle Drehungen und flotte Spurts nicht mehr so rasant wie einst waren. Doch der Spielfluss stets nach vorne und die technische Klasse sorgten für ein deutliches Übergewicht gegenüber dem VfR-Team um Kapitän Jürgen Enoch und Trainer Klaus Kurz, das sich trotz der Torflut nie aufgab und den Ehrentreffer erzielen wollte. Der gelang Oliver Scheck kurz vor Abpfiff, doch letztlich siegte die gute Sache.

Dass die Raumschaft um Achern schon immer zum traditionellen KSC-Stammland gehört, weiß Teammanager Burkhard Reich zu schätzen. Offen bleibt im Gespräch am Spielfeldrand, wann der KSC wieder erstklassig wird. „Wir versuchen unser Bestes, aber es ist ein weiter Weg“,so Reich. Dabei verwies er vor allem auf die leistungsstarke Zweite Liga und den aktuellen Umbruch, den der KSC mit neuem Trainer und Abgängen von Leistungsträgern zu verzeichnen habe. „Wir waren vor eineinhalb Jahren gegen den HSV knapp dran und wir sind gescheitert, jetzt ist es ein harter Kampf wieder hoch zu kommen.“

Text: Roland Spether | Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Acher- und Bühler Bote / Badische Neueste Nachrichten


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