Das KSC Talentteam Portrait: Sebastian Fischer

aKAdemie

Sebastian Fischer aus der U19 des KSC spielt seit dieser Saison im Wildpark. Der derzeit einzige Jugend Nationalspieler der Blau Weißen ist heute bereits auf dem Weg zu seinem zweiten DFB Lehrgang unter Nationaltrainer Horst Hrubesch.

Von Jörg Bock
Wenn Sie diesen Artikel am heutigen Sonntag lesen, sitzt Sebastian Fischer höchstwahrscheinlich im Zug. Der derzeit einzige Jugend Nationalspieler des KSC ist dann auf dem Weg zu seinem zweiten DFB Lehrgang in kürzester Zeit. Ab heute bis zum kommenden Mittwoch ist er in der Sportschule Kaiserau zu Gast. Die erste Einladung, bei der Sebastian auch zu seiner Länderspielpremiere kam, erhielt er für den Lehrgang vom 13. bis zum 17. März in Oldenburg. "Ich war unheimlich stolz und anfangs auch aufgeregt. Es gibt so viele gute Spieler, zuerst konnte ich es gar nicht glauben, dass dann gerade ich eingeladen werde", sagt der sympathische Nachwuchsspieler über die bisher aufregendsten Wochen seiner noch jungen Karriere.

Viele neue Eindrücke hat er vom anderen Ende der Republik mitgebracht über das Tempo in der Nationalelf ("Wenn du den Ball da nicht sofort in der Bewegung verarbeitest, hast du schon verloren."), über das Drumherum ("Allein das Hotel war schon klasse, dann wurden wir komplett neu ausgestattet. Man hat nach dem Training einfach seine Klamotten abgegeben und frische bekommen.") oder über seinen DFB Coach Horst Hrubesch ("Er war menschlich und als Trainer sehr angenehm. Wenn ihm etwas nicht gepasst hat, dann hat er dass auch direkt und ohne Drumherum gesagt. Das hat mir gefallen. Zudem war er sich auch nicht zu schade, ab und zu mitzuspielen, wenn die Spielerzahl mal nicht aufging. Und er ist ein witziger Typ"). Und auch er hat Eindruck hinterlassen, unter anderem bei eben seinem DFB Trainer. Auf der Homepage des DFB fährt das frühere Kopfballungeheuer mächtige Geschütze auf: "Sebastian steht für das, was man heutzutage von jungen Fußballern verlangen muss: Er ist flexibel und vielseitig einsetzbar. Auf der rechten Außenbahn kann er alle Positionen spielen. Er ist schnell, spielt präzise Pässe und schlägt gute Flanken."

In das gleiche Horn bläst auch Sebastians Heimtrainer in der U19 des KSC, Markus Kauczinski, der mit der Entwicklung seines Schützlings mehr als zufrieden ist. In Sachen Kritik muss Kauczinski schon ein bisschen nachdenken, ehe er dann doch noch ein Haar in der Suppe findet: "In der laufenden Saison hat Sebastian noch kein Tor erzielt." Eines der wenigen Mankos des rechten Mittelfeldspielers, der gerade fleißig an seinem Führerschein bastelt und vor der Saison vom VfR Pforzheim in den Wildpark gewechselt war.

Die Karriere des Sebastian Fischer hat genauer betrachtet eigentlich erst in den letzten Wochen und Monaten so richtig Fahrt aufgenommen. Begonnen hatte alles als kleiner Knirps beim TSV Mühlhausen, dort hat er mit fünf Jahren angefangen, die Fußballstiefel zu schnüren. Mit einer Zwischenstation beim SV Illingen machte er dann in der vergangenen Saison beim VfR Pforzheim die rechte Außenbahn unsicher bis das Telefon klingelte und sein heutiger Trainer, KSC Jugendkoordinator Markus Kauczinski ihn über das Interesse des KSC informierte. "Ich fand es damals schon richtig klasse, es in die Badische Auswahl gepackt zu haben. Dann meldete sich der KSC. Es hat sich alles nach und nach ergeben", sagt Fischer im Blick zurück. Heute fährt er fünf bis sechsmal pro Woche aus seinem Wohnort Mühlacker zum KSC. 45 Minuten hin, 45 Minuten zurück mal mit der Bahn, mal mit seinem Papa.

Wer nun aber daraus schließt, Sebastian habe nur noch ein Ziel, nämlich den Profifußball im Kopf, der täuscht sich. "Mein nächstes Ziel ist das Abitur nächstes Jahr, das ist das Wichtigste." Doch Blut geleckt hat er allemal. "Danach will ich bei den Amateuren den Sprung zum Stammspieler schaffen und dann nach oben kucken", blitzt der Traum vieler Nachwuchsspieler auch bei Sebastian kurz durch. Auf dem richtigen Weg dahin ist er bisher auf jeden Fall im Moment gerade mit dem Zug in Richtung DFB Lehrgang.


Match
Center
3:0