"Wir wissen, dass es Dinge zu korrigieren gibt"
Gegner sind vor Spielen gegen Bayern München besonders aufgeregt. Die Aufregung von FC-Trainer Jürgen Klinsmann dürfte vor dem anstehenden spiel beim KSC nicht viel kleiner sein. Am Tag der Abreise gibt er sich siegessicher.

An seinen letzten Auftritt im Karlsruher Wildparkstadion kann sich Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann noch ganz genau erinnern: Das Abschiedsspiel von KSC-Vizepräsident Rainer Schütterle, der einst mit Klinsmann zusammen in Stuttgart spielte, ist so lange auch noch nicht her. „Alles andere aber schon, deshalb wollen wir jetzt nach vorne schauen“, so Klinsmann vor der Abfahrt ins Badische.
Und „vorne“ ist erstmal das Knallerspiel KSC gegen Bayern am Samstag (Anpfiff 15.30 Uhr). Der FCB-Coach fährt siegessicher nach Karlsruhe, ist aber auch voll des Lobes über den kommenden Gegner: „Spielerisch ist der KSC eine Mannschaft, die sich gut entwickelt hat. Sie hat Zug nach vorne, ist schnell im Umschalten - ich kann nur ein Kompliment machen, wie die Entwicklung ist. Wobei ich betonen muss, dass wir schon nach Karlsruhe kommen, um das Spiel zu machen.“
Und das erwarten vor allen Dingen die mitreisenden Bayern-Fans. Mit neun Punkten aus sieben Spielen ist der Saisonstart des Rekordmeisters – gemessen an den Erwartungen - schließlich gründlich in die Hose gegangen und der Druck schon jetzt riesig. „Die Erwartungshaltung bei Bayern München ist natürlich groß“, so Jürgen Klinsmann, „damit lebt man hier vom ersten Tag an. Aber es ist eigentlich auch kein Problem: Es gibt einem Motivation und macht auch stolz und wir wollen schließlich mit den Besten mithalten.“
Nach dem späten Unentschieden im Spiel gegen Bochum sei natürlich Frust da gewesen: „Aber wir haben intensiv trainiert und wissen, dass es Dinge zu korrigieren gibt. Damit wollen wir in Karlsruhe anfangen.“
Die Karlsruher dagegen werden wie jeder Bayern-Gegner bis in die Haarspitzen motiviert sein. Allen voran Rechtsverteidiger und Bayern-Leihgabe Andreas Görlitz, der nach seiner dreimonatigen Verletzungspause erstmals zumindest wieder im Kader stehen wird. Klinsmann holte Görlitz einst in die Nationalmannschaft, dann warf eine Verletzung den Abwehrspieler zurück. „Ich hatte als Bundestrainer viele Hoffnungen in Andi gesetzt, solche Rückschläge sind dann natürlich sehr schade. Priorität muss für ihn sein, Gesund zu bleiben und über einen längeren Zeitraum permanent zu spielen.“