Heimserie gerissen: KSC muss sich abgebrühten Franken geschlagen geben

Spielberichte 16/17

Am neunten Spieltag der laufenden Zweitliga-Saison musste sich der KSC am Sonntagnachmittag abgebrühten Gästen aus Nürnberg mit 0:3 geschlagen geben. Vor 16.065 Zuschauern im Wildpark vergab Enrico Valentini zu Beginn des zweiten Durchgangs vom Elfmeterpunkt die Chance auf die Führung, anschließend stellten die Franken mit zwei Toren binnen sechs Minuten die Weichen für den Auswärtssieg. Für die Badener war es die erste Heimniederlage im Kalenderjahr 2016.

Aus dem Wildpark berichtet Amin Mir Falah

Im Vergleich zur Auswärtspartie in Düsseldorf vor zwei Wochen nahm KSC-Chefcoach Tomas Oral zwei personelle Änderungen vor. Weil René Vollath sich im Abschlusstraining eine Bauchmuskelzerrung zugezogen hatte, hütete Kapitän Dirk Orlishausen erstmals in dieser Saison das KSC-Gehäuse. Ebenfalls angeschlagen stand Innenverteidiger und KSC-Urgestein Martin Stoll nicht zur Verfügung, sodass Neuzugang David Kinsombi für ihn in die Startelf an die Seite von Bjarne Thoelke rückte. Mit Oberschenkelproblemen von der griechischen Nationalmannschaft zurückgekehrt stand auch Torjäger Dimitris Diamantakos dem Chefcoach nicht zur Verfügung,

Oral setzt auf 4-1-3-2-System

Taktisch aufgestellt in einem neuen 4-1-3-2-System agierte Grischa Prömel als einiger Abräumer vor der Viererkette. Yamada, Stoppelkamp und Mavrias bildeten die offensive Dreierreihe hinter den Spitzen Hoffer und Kamberi. Die Hausherren  zeigten von Beginn an, dass sie gewillt waren, die Punkte im Wildpark zu behalten. Doch klare Torchancen sollten sich in den ersten Minuten der Partie hüben wie drüben nicht ergeben.

Nach einer halben Stunde begann die Partie, allmählich etwas ruppiger zu werden. Beide Teams schenkten sich in den Zweikämpfen keinen Zentimeter. In der 31. Minute war es KSC-Mittelfeldmotor Moritz Stoppelkamp, der sich die erste Gelbe Karte der Partie einhandelte, nachdem er im Zweikampf mit Möhwald mit offener Sohle zu Werke gegangen war. Fünf Minuten später stand erneut der Neuzugang aus Paderborn im Mittelpunkt des Geschehens, als er am rechten Strafraumeck zum Schuss kam, der aber für Nürnbergs Schlussmann Kirschbaum keinerlei Gefahr darstellte (36.). In den Schlussminuten der ersten Hälfte plätscherte die Partie vor sich hin, sodass es ohne Tore in die Halbzeitpause ging.

Valentini vergibt vom Punkt – Burgstaller trifft

Ohne Wechsel auf beiden Seiten ging es in Duchgang zwei weiter. Keine zehn Minuten waren da gespielt, als Florian Kamberi im Strafraum der Nürnberger von Hovland elfmeterreif gelegt wurde. Schiedsrichter Felix Zwayer zeigte folgerichtig auf den Punkt. Enrico Valentini nahm sich der Aufgabe an, scheiterte jedoch mit einem Flachschuss in die linke Ecke an Thorsten Krischbaum, der auch den anschließenden Nachschuss Valentinis parierte (52.). 

Kurz darauf reagierte Tomas Oral mit dem ersten Wechsel aufseiten der Hausherren und schickte Manuel Torres auf den Rasen, Charalampos Mavrias musste für den Spanier weichen (57.). Den Blau-Weißen war anzumerken, dass sie mit der vergebenen Chance zur Führung haderten. Keine zehn Minuten waren nach Valentinis Fehlschuss gespielt, als die Gäste den Spielverlauf in Hälfte zwei auf den Kopf stellten. Behrens tankte sich im Strafraum durch und scheiterte zunächst an KSC-Keeper Orlishausen, der den Ball noch zur Seite ablenken konnte, wo allerdings der sträflich freistehende Burgstaller den Ball nur noch über die Linie schieben musste und das 0:1 aus Sicht der Hausherren markierte (61.). Nur sechs Minuten später kam es noch schlimmer, als erneut Burgstaller Orlishausen überwand und damit seinen persönlichen Doppelpack schnürte. Möhwald verlängerte eine von Tobias Kempe getretene Ecke in Richtung Fünfmeterraum, wo Burgstaller die Kugel per Hacke ins Tor beförderte (67.).

Ausschreitungen auf den Rängen – Zwayer unterbricht Partie

In den Folgeminuten stand leider nicht das sportliche Geschehen auf dem Platz im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, sondern Ausschreitungen auf den Zuschauertribünen. Nachdem im Gästeblock mehrere Knallkörper und Leuchtrakten gezündet worden waren, mussten Ordnungsdienst und Polizei einschreiten, um größere Eskalationen auf den Zuschauerrängen zu verhindern. Angesichts dieser Umstände sah sich Schiedsrichter Felix Zwayer dazu gezwungen, das Spiel in der 79. Minute für rund fünf Minuten zu unterbrechen.

Nachdem sich die Situation in den Zuschauerblöcken beruhigt und Zwayer das Spiel wieder angepfiffen hatte, bemühten sich die Mannen von Tomas Oral, ein schnelles Anschlusstor zu erzielen. Doch stattdessen sorgten die Nürnberger kurz vor Ende der regulären Spielzeit für die Entscheidung: Behrens legte eine von Brecko geschlagene Flanke für Matavz ab, der aus kurzer Distanz mit einem Schuss ins linke Eck zum 0:3-Endstand traf (90.).

Das nächste Ligaspiel bestreiten die Blau-Weißen am kommenden Freitag, den 21. Oktober, auswärts gegen die Kickers aus Würzburg (Anpfiff 18.30 Uhr). 

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