Serie gerissen: KSC verliert in Berlin

Spielberichte 14/15

Nach zuletzt acht ungeschlagenen Spielen in Folge hat der Karlsruher SC im Kampf um die vorderen Plätze einen kleinen Dämpfer hinnehmen müssen: Die Badener verloren am Dienstagabend gegen den 1. FC Union Berlin nach nur zwei Tagen der Regeneration mit 0:2. Am Freitag endet die englische Woche mit der Heimpartie gegen den FSV Frankfurt.

Aus dem Stadion an der Alten Försterei berichtet David Horak

„Wir wollen den Schwung aus dem Spiel am Samstag mitnehmen“, hatte Markus Kauczinski verlauten lassen, ehe die Karlsruher am gestrigen Montag eine Propellermaschine gen Hauptstadt bestiegen. Nach der furiosen Aufholjagd und dem verdienten 3:2-Sieg bei 1860 München war man sich in Reihen des KSC schnell im Klaren, dass gegen den 1. FC Union Berlin am heutigen Dienstagabend eine nicht minder engagierte Leistung auf den Rasen gebracht werden musste. Das Trainerteam hatte daher abermals seine Schlüsse gezogen und die Starformation der Badener personell und taktisch umgestellt: Für Dimitrij Nazarov durfte Iljan Micanski von Beginn an ran, er sollte gemeinsam mit Rouwen Hennings die Doppelspitze bilden und im Angriff für Dynamik sorgen. Außerdem spielte statt Dominic Peitz der wieder genesene und etwas offensiver ausgerichtete Reinhold Yabo, Jan Mauersberger ersetzte zudem Manuel Gulde in der Innenverteidigung. Kauczinski hatte sich Änderungen im Vorfeld angesichts der spielerisch stärkeren zweiten Hälfte gegen die Münchener Löwen vorbehalten.

Schiedsrichter Ittrich hatte den Ball kaum freigegeben, da klingelte es auch schon im KSC-Tor. Nachdem Jan Mauersberger unglücklich weggerutscht war, hatte sich Polter das Spielgerät geschnappt und auf den völlig frei stehenden Quiring gepasst, der vor Orlishausens Tor keine Mühe hatte, zentral und hoch einzunetzen: 1:0 für Union (2. Minute). Nach diesem denkbar schlechten Beginn taten sich die Badener lange Zeit schwer, ins Spiel zu finden. Die Hausherren wirkten zunächst griffiger, wacher und gewillter, die aufgehitzte Flutlicht-Atmopshäre tat ihr Übriges. Folgerichtig hätte Union in der 8. Minute beinahe auf 2:0 erhöht. Der schnelle Skrzybski hatte sich auf der linken Außenbahn durchgetankt und war alleine auf Dirk Orlishausen zugelaufen, der Pfosten rettete für den KSC aber letztendlich. Danach erholten sich die Karlsruher zusehends, nach ungefähr zwanzig Minuten konnte man dann auch mehr Ballbesitz aufweisen als der Gegner. Alleine die Torgefahr ließ zu wünschen übrig. So schoss Rouwen Hennings einen Freistoß aus vielversprechender Position nur knapp über das Gehäuse, außerdem war es nur wenige Augenblicke später ebenjener Hennings, der eine Hereingabe von Enrico Valentini nicht verwerten konnte (20. und 26.). Vor Haas hätte er lediglich einzuschieben brauchen. Diese beiden Aktionen sollten die gefährlichsten der Karlsruher in der ersten Hälfte bleiben, was neben den mangelnden Ideen und der fehlenden Offensivkraft der Gäste besonders auch der guten Defensivarbeit der Berliner geschuldet war. Während der ersten 45 Minuten hatten sie beispielsweise die starken Karlsruher Außen komplett aus dem Spiel genommen.

Die zweite Hälfte begann, wie die erste geendet hatte: mit mehr Ballbesitz für die Blau-Weißen. Doch die besseren Chancen kreierten zunächst erneut die Berliner. In der 50. Spielminute setzte sich Quiring, der den Führungstreffer erzielt hatte, auf der rechten Außenbahn durch und versuchte Orlishausen aus spitzem Winkel zu überlisten. Der passte aber auf und vereitelte die Möglichkeit. Danach war es das fürs Erste von den Hausherren, denn in der Folgezeit spielten nur noch die Karlsruher. Doch wer jetzt auf eine Antwort gehofft hatte, wurde enttäuscht. Bis zur 73. Minute versuchte man auf Seiten der Gäste, vor allem über Enrico Valentini und Manuel Torres das gefürchtete Flügelspiel aufzuziehen: ohne Erfolg. Die Berliner, die bis dato tief gestanden und keine einzige Möglichkeit des KSC zugelassen hatten, benötigten nur einen Vorstoß über Trimmel. Der konnte eine Flanke punktgenau auf den langen Pfosten schlagen, wo Polter wartete und gekonnt zum 2:0 einköpfte. Gegen diese gnadenlose Effektivität hatte der KSC keine Mittel, fast hätte sogar Brandy nach feiner Vorarbeit von Polter auf 3:0 erhöht. Für die Karlsruher sollte es an diesem Abend dagegen einfach nicht sein, sie verloren die Partie letztendlich verdient mit 0:2.

Bereits am Freitag wartet im heimischen Wildpark der FSV Frankfurt (18.30 Uhr). Dann gilt es für die Karlsruher Jungs, sich noch einmal voll reinzuhauen, um im Kampf um die vorderen Plätze weiter mitzumischen und nach der Winterpause mit Tuchfühlung erneut angreifen zu können.

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